23. Juli 2006

Was treibt ihn bloß?

Es läuft manchmal in die richtige Richtung. Floyd Landis hat am Samstag das Gelbe Trikot im Zeitfahren geholt und am Sonntag die Tour de France gewonnen. Die FAZ am Sonntag hat die Geschichte gedruckt (Überschrift: "Freigeist und Grenzgänger"), von der ich weiter unten sprach.

Es ist nicht ganz leicht, einen derart besessenen Menschen zu beschreiben. Eines an ihm hat mich am meisten beeindruckt. Nachdem er in einem streng religösen Haus aufwuchs, in dem alle und jede Regel auf der Auslegung einer Urquelle beruht, hat er durch eigenes Nachdenken das Prinzip durchschaut und sich auf diese Weise davon distanziert: "Im Turnunterricht durften wir nicht mal kurze Hosen tragen. Macht sich Gott wirklich darüber Gedanken, ob jemand kurze Hosen trägt?" So leicht kann man Atheist werden. Oder auch in die Vorhölle geraten, in der das alles bestimmt noch mal ganz heiß durchgesprochen wird. Was ihn sonst noch treibt? Normale Dopingkontrollen werden es vermutlich nicht an den Tag bringen. Man braucht nur Gerd Schneiders Artikel in der FAZ über den holländischen Arzt Berend Nikkels zu lesen. (Titel: "Hundefutter für das Peloton").

Der Mann spricht über die neuere Methoden mit EPO und Blutdoping, die bei den derzeitigen Tests nicht auffallen. Gott macht sich eben keine Gedanken...

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