4. November 2006

Klinsmann-Watch: Lesen im Kaffeesatz

Wir lesen bei Eurosport, dass die Bild-Zeitung meldet, dass Jürgen Klinsmann die Absicht hat, das Angebot des amerikanischen Fußballverbandes abzulehnen. Wir finden die gleiche Meldung aber nicht bei Bild online. Und in den USA gibt es es überhaupt keine Andeutung darüber, dass die Kiste binnen Kürze an die Wand gefahren wird. Hier zirkuliert die AP-Geschichte von gestern, in der sich die Kollegin Nancy Armour ausmalt, was für eine Macht die Vereinigten Staaten werden können, wenn sie Herrn K. die Zügel in die Hand geben (und als Werbeonkel zusätzlich David Beckham und Ronaldo ins Land holen). Frage: Wer liest bei wem im Kaffeesatz? Oder auch: Wer telefoniert mit wem und sendet über die Medien Signale an die andere Seite? Da Klinsmann den Springer-Leuten schon immer kühl gegenüber stand und schlau genug ist, zu wissen, dass ein über die Hamburger Bande gespielter Ball in Amerika niemanden interessiert, kommen wir zu diesem Ergebnis: Bild weiß gar nichts (siehe hier), muss aber den Irrtum mit einem nachvollziehbaren Kurswechsel gerade ziehen - auf die Gefahr hin, dass bei diesem Schlingerkurs schon wieder Unsinn herauskommt (angeblich soll das Honorar der casus knaxus sein). AP weiß nur zu gut, dass Klinsmann gerne würde (siehe hier) und fände das auch ganz toll und macht nun Verbandspräsident Sunil Gulati durch die Hintertür klar, was die Fans besonders entzücken würde: die Aussicht mit dem Schwaben zum powerhouse heranzuwachsen. Demnächst mehr.

Ergänzung: Wie zuverlässig ist der Kölner Express, wenn es um Pikantes geht? Keine Ahnung. Das wurde vor ein paar Minuten bei yahoo auf die Seite gestellt (Quelle: Sportinformationsdienst): "Nach den Spekulationen über seine angeblich zu hohen Gehaltsvorstellungen an den US-amerikanischen Fußball-Verband hat sich Jürgen Klinsmann nun zur Wehr gesetzt. 'Unsinn. Die Spekulationen stimmen, wie üblich, nicht. Die Summen wurden frei erfunden', sagte der ehemalige Bundestrainer dem Kölner Express. Auch US-Verbandspräsident Sunil Gulati dementierte, dass er mit Klinsmann bereits über finanzielle Dinge gesprochen habe: 'Wir haben weder ein Angebot gemacht, noch eine Entscheidung getroffen.'"

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