5. Februar 2010

Zeit für ein paar Häppchen zum Super Bowl

Hier eine Salatplatte zum Super Bowl zwischen den Indianapolis Colts und den New Orleans Saints (Sonntag in Miami, live ab 23.35 Uhr in der ARD, Kommentatoren Andres Witte, Dirk Forberg, Moderation Rolf Scholt):

Tony Dungy prophezeit überlegenen Sieg seines Ex-Clubs.

• Die beiden Videospiele EA Team und Madden sehen es anders: Beide tippen auf einen knappen Erfolg für die Saints. Die Madden-Vorhersagen sind besonders aufschlussreich. Ihre Super-Bowl-Simulationen liegen in fünf von sechs Fällen richtig.

• Wir dürfen aus gegebenem Anlass auf einen Beitrag von Ende Dezember verweisen. Eine Anlayse der Treffgenauigkeit von Quarterback Drew Brees (mit Video). Mal abgesehen von dem schrägen Vergleich mit den Bogenschützen. Unterm Strich bleibt zumindest eines: Der Mann ist extrem präzise.

• Da Super-Bowl-Ringe so prestigeträchtig sind, lotet diese Geschichte von Mike Wise in der Washington Post eine gewisse emotionale Tiefe aus. Die Hauptperson: ein ehemaliger Redskins-Spieler, der auf die schiefe Bahn kam. Die Nebenperson, der Mann, der dafür sorgte, dass der Ring dabei nicht in den Gully kullerte und weggespült wurde.

• Übrigens: Samstag in der gedruckten Ausgabe der FAZ: ein Porträt der New Orleans Saints, die fast 40 Jahre lang in der NFL nichts zu bestellen hatten, aber sich trotzdem nicht unterkriegen ließen. Big Easy nahm es locker. Jetzt allerdings wird's ernst.

• Jason Whitlock denkt schon eine Ecke weiter: an den anstehenden Tarifstreit zwischen der Liga und der Spielergewerkschaft und dass es vermutlich keine Aussperrung geben wird. Warum auch? Die NFL-Profis sind die härtesten Typen, wenn es darum geht, auf dem Spielfeld ihre Knochen hinzuhalten. Aber die schwächsten, wenn es um Arbeitskämpfe geht. Die werden schon keinen Streik ausrufen – aus lauter Angst, dass er in sich zusammenbricht. Da können die Liga-Fürsten auf die sanfte Tour arbeiten. Was besser fürs Bild in der Öffentlichkeit ist. Allerdings hat der neue Gewerkschaftschef schon mal die Trommel in die Hand genommen und artikuliert lauthals seine Befürchtungen in Sachen Aussperrung. Interessantes Detail in diesem Beitrag: Die NFL hat Fernsehverträge, die ihr die üblichen Einnahmen garantieren, selbst wenn die Spiele einem Arbeitskampf zum Opfer fallen. Dieses Faktum zeigt, welche Macht die Liga gegenüber den TV-Sendern entwickelt hat. Keine andere Sportinstitution, abgesehen vielleicht vom IOC, könnte solche Vereinbarungen durchsetzen. Die Leute von den Sendern würden wohl eher nur leicht lachen, wenn sie mit derartigen Forderungen konfrontiert würden.

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