26. Juni 2008

Radio: Den Dampfplauderern geht die Luft aus

Wer glaubt, dass die neue Welt der Online-Medien nur die Tageszeitungen durchschüttelt, wo immerhin parallel neue Jobs in den langsam wachsenden und aufblühenden Web-Redaktionen entstehen, der sollte sich mal mit der Zukunft von Radio beschäftigen. Und zwar hauptsächlich mit sogenanntem Talk-Radio, was in den USA in den letzten zwei Jahrzehnten in den Themengebieten Politik und Sport enorme Erfolge verbuchen konnte. Langsam zeichnet sich ab, dass dort das Eis immer dünner wird. Und man darf davon ausgehen, dass wieder mal die Blogger – ungewollt und indirekt – zu den treibenden Kräften gehören. Warum ist das so? Die amerikanischen Sportblogger absorbieren mittlerweilee einen enormen Teil der Neugier von jungen Leuten, die vielleicht sonst das Radio anhätten, um sich ihren täglichen Fix an Gossip und Geschwätz abzuholen. Die Sender können allenfalls dort mit Zuspruch rechnen, wo Radio seine letzte Zuflucht gefunden hat: bei den Autofahrern auf dem Weg von und zur Arbeit. Aber diesen Zeiten dominieren bereits andere - Entertainer und Seriöse wie NPR. Der Verdrängungswettbewerb im Kampf um die Quote dürfte demzufolge für eine starke Verschlankung sorgen. Um Mike and the Mad Dog von WFAN in New York wäre es wirklich nicht schade. Die beiden Jungs sind so etwas von enervierend, dass man sich ihren Abgesang schon seit langem wünschen durfte.

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