28. Juni 2009

US-Fußballnationalmannschaft: Diese Formation hat Potenzial

Es reicht noch nicht ganz, was die amerikanische Nationalmannschaft auf die Beine stellen kann. Jedenfalls nicht gegen Brasilien, das die USA in Johannesburg mit 3:2 schlagen konnte (und dabei noch vom Schiedsrichter um ein Tor gebracht wurde, als Howard in der 60. Minute den Ball von hinter der Linie an die Latte hochklatschte, von wo er ins Feld zurückprallte). Aber nach dem Spanien-Sieg im Halbfinale zeigten die Jungs erneut eine beachtliche Entwicklung: Sie haben zum ersten Mal opportunistische Angriffspieler, die viel aus wenig machen können, weil sie einen Blick für freie Räume entwickelt haben. Sie haben eine kopfballstarke robuste Verteidigung, deren Abpraller von den eigenen Spielern mit defensiven Mittelfeldaufgaben abgefangen werden, und einen erstklassigen Torwart (Tim Howard). Und so gingen sie auf ziemlich beeindruckende Weise mit 2:0 in Führung. Richtig gut: das zweite Tor von Landon Donovan, der einen schnellen Konter mit zwei gegen zwei einleitete und nach einer geschickten Körpertäuschung, bei der er die Flanke mit rechts annahm, mit links von der Strafraumkante aus abzog. Schwer zu sagen, ob diese US-Formation eine solche strukturelle Steigerung konservieren kann. In den Spielen der WM-Qualifikation gegen die Gegner aus Mittelamerika sahen sie meistens vergleichsweise ratlos aus. Da arbeiten sie meistens wie redliche Klempner mit großen Rohrzangen, um die Löcher aufzureißen, die sie brauchen. Es fehlt ihnen an kreativer Beweglichkeit und Intuition. Vielleicht können Trainer Bob Bradley und seine Leuten aus dem Südafrika-Trip etwas lernen. Diese Mannschaft hat Potenzial.

Wer den Spielverlauf nachlesen will: der Live-Blog-Text von Unprofessional Foul.

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