21. August 2006

Amerikaner nominieren Ryder-Cup-Team

Vorab ein Auszug aus dem Bericht, den ich für den Tages-Anzeiger über die 88. PGA Championship in Medinah geschrieben habe. Der erscheint in der Dienstagsprintausgabe. Der Tages-Anzeiger fährt seinen eigenen Kurs in Sachen Online-Präsenz. Für Nichtabonnenten gibt es nur ein dünnblütiges Nachrichtenangebot, gespeist aus dem Material Schweizer Agenturen. Wer alles lesen will, muss zahlen. Deshalb hier leider kein Link zum Bericht.
“Es war ein spezieller Tag da draussen”, sagte Tiger Woods am Sonntag, nachdem er auf dem anspruchsvollen alten Platz des Medinah Golf Course vor den Toren von Chicago das zwölfte Major-Turnier seiner Karriere gewonnen hatte. “Ich hatte das Gefühl, ich war in der Lage, den Ball aus jeder Lage aufs Grün zu spielen. Ich hatte das Gefühl, ich bekomme alles hin.” Er hatte über den Verlauf der Championship 270 Schläge benötigt und seine Verfolger weit hinter sich gelassen.

Ein solcher Grad an Perfektion, mit dem ein Mensch wie Woods den kleinen weissen Ball über Distanzen von 200 Meter befördert, erreichen an manchen Tagen auch andere Golfprofis. Doch im Verlauf eines Turniers, bei dem die gesamte Weltelite am Start ist, muss ein Spieler vier Runden lang methodisch genau und zuverlässig arbeiten. Dazu braucht man ein sehr viel Konzentration. Und das bringen nur die wenigsten. Schon gar nicht in unmittelbarer Gegenwart des Amerikaners, der in naher Zukunft den legendären Jack Nicklaus (18 Majors) in der Rekordliste einholen dürfte. So knickte Engländer Luke Donald, der nach drei Tagen noch chancenreich auf einem Spitzenplatz lag, auf der letzten Runde neben Woods förmlich ein und landete sechs Schläge zurück zusammen mit dem Spanier Sergio Garcia und dem Australier Adam Scott auf dem dritten Platz."


Mit der Championship ging für die Amerikaner die Qualifikation für deren Ryder-Cup-Mannschaft zu Ende. Keiner der Aspiranten aus den hinteren Reihen konnte aufrücken. Captain Tom Lehmann nominierte heute getreu des Reglements seine beiden persönlichen Favoriten: Stewart Cink und Scott Verplank. Die Amerikaner hatten vor zwei Jahren an ihrem Qualifikationsmodus herumgedoktert, weil sie das Gefühl hatten, dass sich zuviele Figuren ins Team spielen, deren Hochphase bereits allzulange vorbei ist. Nun haben sie sich Leute wie Vaughn Taylor, J.J. Henry, Zach Johnson und Brett Wetterich eingehandelt, von denen drei bei der PGA Championship nicht mal den Cut schafften.

Die Europäer, die den hoch favorisierten Amerikanern vor zwei Jahren eine regelrechte Blamage zugefügt hatten, rechnen erst in zwei Wochen ab. Beruhigend: Luke Donald und Sergio Garcia sind nach ihren dritten Plätzen sicher dabei und zeigen hervorragende Form. Captain Ian Woosnam wird vermutlich Padraig Harrington und Jose Maria Olazabal nominieren. Denen werden die nötigen Punkte fehlen. Sie sind aber als Ryder-Cup-Routiniers die beste Wahl.

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