16. Oktober 2008

Vitamin B(easley)

Nichts gegen Assistenztrainer am College. Schon gar nicht gegen gute. Aber 420.000 Dollar im Jahr als Gehalt an einer staatlichen Bildungseinrichtung für einen Job in der Basketballabteilung? Ist das nicht ein wenig exzessiv? Das sind ja fast schon Wall-Street-Dimensionen. Der Mann, der soviel kassiert, heißt Dalonte Hill. Sein Ticket bei Kansas State war seine gute Beziehung zu Michael Beasley, der soeben in die NBA verduftet ist. Hier gibt es eine vergleichende Statistik mit der Bezahlung von Assistenztrainern an anderen Universitäten mit erfolgreichen Basketballmannschaften. Ein Augenöffner. Die meisten verdienen mehr als die Professoren, die den Studenten wirklich etwas beibringen. Und zwar in den Fächern, in denen die Studenten am Ende auch noch einen Abschluss machen. Hill ist noch nicht lange in Manhattan (Kansas), aber lange genug, um sich eine kleine Alkohol-am-Steuer-Sache einzuhandeln. Wie lange war Beasley in Kansas State? Keine zwölf Monate. Wie lange wird Hill der Uni noch auf der Tasche liegen? Mehrere Jahre.

P. S. Das alles passiert unter demselben Dach, unter dem die beiden deutschen Basketball-Talente Lucca Staiger (Bild) und Fabian Böke mit einer einjährigen Sperre belegt wurden, weil sie in Deutschland in der zweiten Liga einer Mannschaft mit (schlecht bezahlten) Profis gespielt haben. Zumindest in seiner Heimat hat Staiger noch Freunde. Der Verband hat ihn eingeladen, sich in diesem Winter um einen Platz in der Nationalmannschaft zu bemühen. Das Problem: die Sichtung trifft genau in jene Zeit, in der er am College Iowa State gebraucht wird.

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