30. November 2008

Früher begann der Tag mit einer Schusswunde, heute endet er damit

Richtig klar ist die Sache noch immer nicht. Sieht man mal davon ab, dass Wide Receiver Plaxico Burress im Krankenhaus war und dass er einen Anwalt hat, der mit ihm am Montag zur Polizei stiefeln will. Die Medienberichte sind sich zumindest so weit einig: Der NFL-Profi hatte eine Handfeuerwaffe dabei, als er am Freitag in einer New Yorker Kneipe war. Und mit der hat er sich selbst eine Schwusswunde im Oberschenkel zugefügt. Antonio Pierce, ein Mannschaftskollege von den New York Giants war wohl mit Burress zum fraglichen Zeitpunkt gemeinsam unterwegs. Der Mann mit dem kuriosen Vornamen gehört zu den eitlen Figuren in der Liga und steht anderen Wideouts wie Terrell Owens (Dallas Cowboys) und Chad Ocho Cinco (Cincinnati Bengals) kaum nach. Wie undiszipliniert Burress ist, wurde Ende September klar, als berichtet wurde, dass er in den fünf Jahren seiner Karriere in New York vom Club zwischen 40- und 50mal mit einer Geldbuße belegt wurde. Die Mannschaftsführung sah sich am Anfang der Saison gezwungen, die Daumenschrauben mit einer Spielsperre etwas anzuziehen. Zuletzt musste er schon früh mit einer Verletzung den Platz verlassen.

Nachtrag: Genau genommen handelt es doch um einen Schuß zum Tagesbeginn (Sorry, Mr. Wondratschek für die Konfusion). Die Szene spielte sich nämlich kurz nach Mitternacht ab. Was danach passierte, ist bester Lesestoff. Die New York Post hat das ganze Klavier gespielt und folgende Partitur rekonstruiert: Der Club hat den Zwischenfall nicht den Behörden gemeldet (verstößt gegen die Waffengesetze). Das Krankenhaus hat die Behandlung der Wunde nicht den Behörden gemeldet (verstößt gegen die Waffengesetze). Die Pistole vom Kaliber 40 wurde von der Polizei bei Burress in der Küche gefunden. Der Spieler und seine Freunde haben vor dem Gang ins Krankenhaus eine kleine Geschichte erfunden und dafür gesorgt, dass er sich unter falschem Namen registriert. Er wurde trotzdem vom Personal erkannt.

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