7. Februar 2008

Football hängt die anderen Sportarten ab

Eine Umfrage bringt es an den Tag: Football ist mit Abstand die populärste Sportart in den USA (besonders wenn man die NFL und College addiert), Eishockey schließt wieder auf und die NBA wirkt nach einem Zwischenhoch vor ein paar Jahren wie eine Liga auf der Suche nach Publikum. Wenn ich David Stern wäre, würde ich mir ernsthafte Sorgen machen. Denn ein neuer Glamourspieler wie Michael Jordan ist nicht auszumachen. Dazu kommt: Der stete Zuwachs von guten Europäern und Südamerikanern hilft zwar dem Spiel und der Ausstrahlung der Liga in anderen Teilen der Welt (China ist sicher ein vielversprechender Markt für Fanartikel aller Art). Aber sie dürfte der Hauptgrund sein, weshalb sich die Amerikaner abwenden. Sport ist nun mal immer auch ein Spiegelbild des Nationalgefühls.

Die Umfrage ist auch deshalb aufschlussreich, weil sie die Entwicklung seit Mitte der neunziger Jahre nachzeichnet, die unter anderem den steten Zuwachs von NASCAR dokumentiert und abnehmede Interesse an Baseball, Pferderennen und dem Tennis der Männer (via The Big Lead)

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sehr guter Eintrag - American Arena erweist sich mal wieder als eine Spitzenquelle und -inspiration für meine Magisterarbeit ;)

Jürgen Kalwa hat gesagt…

Ich nehme mal an, dann wird die Magisterarbeit nach guter Blogger-Art mit vielen Links zu American Arena ausgestattet???

Anonym hat gesagt…

Wie der "Kaiser" sagen würde: "Schau' mer mal"...

Die Infos zu Baracks Basketball-Karriere auf Hawaii und President Fords Football- und Golf-Vergangenheit waren jedenfalls nicht verkehrt (die Fußnoten werden der Hammer)

Anonym hat gesagt…

Was den Glamour angeht: davon hat LeBron James heute mehr als der damals 23-jährige Jordan. Ich sehe da durchaus eine Zukunft.

Jürgen Kalwa hat gesagt…

@Björn: Bitte aber alle Tippfehler ausmerzen, ja?
@Paul Niemeyer: Auf eine bestimmte Weise verstehe und akzeptiere ich das Argument pro LeBron James. Der Bursche ist in der Lage, das Spiel und die Werbebotschaften von Nike gut zu verknüpfen. Aber Michael Jordan war eine andere Dimension. Der brach durch eine unsichtbare Wand und schuf erst das Fundament, auf dem Tiger Woods und James heute stehen (um mal zwei zu nennen). Wir hatten das vorher auf eine ähnliche Weise im Golf mit Arnold Palmer und Jack Nicklaus. Das waren Trailblazer. Tiger Woods musste nicht mehr so hart arbeiten, weil die schon vorher die Straße asphaltiert hatten.

Anonym hat gesagt…

Mich wundert, dass Eishockey vor Basketball steht. Hatten die nicht nach dem Lockout große Probleme (vor allem im TV)?
2.300 Befragte bei 300 Millionen Amerikanern finde ich auch etwas wenig für eine Befragung mit so vielen Antwortmöglichkeiten (Ich halte nicht viel von solchen Statistiken).

Ich würde das Interesse an Mannschaftssportarten nicht nur an Einzelspielern festmachen, sondern auch an Teams. Die Celtics, Lakers und Bulls waren (zwar auch wegen ihren Protagonisten) auch als Marke unglaublich populär, jeder wusste was mit diesen Namen anzufangen. Jetzt waren diese Teams einige Jahre etwas schwächer. Cavs, Mavs, Heat oder Spurs (die Finalisten der letzten beiden Jahre) können dagegen viele bestimmt nicht mal der richtigen Sportart zuordnen.

Das ist dann auch ähnlich wie ein Champions League Finale zwischen Porto und Valencia. Da schauen ja auch weniger zu als bei Real gegen Milan.

Noch was: Diese Saison mal ausgenommen, sind die Zuschauerzahlen in den NBA-Hallen die letzten Jahre immer hoch gegangen. Dass die steigende Anzahl an Internationals etwas mit dem Desinteresse der "Amerikaner" zu tun, glaube ich nicht. Das könnte man aber noch weiter diskutieren.