17. Januar 2008

Der Klingelbeutel: Die Fetisch-Liga und ihre News vor dem Super Bowl

Man merkt meistens mitten im Januar, dass das dramatische Finale der Football-Saison naht. Die Playoffs mit ihrem darwinistischen Mechanismus sorgen dafür, dass nur noch wenig gespielt wird. Also müssen mehr andere Neuigkeiten her. Der Mensch will schließlich reden über das wenige, will sich besprenkeln mit Sachverstand und guter Laune. Will sich in vielen Fällen bereits ausmalen, wie es wohl weitergeht im kommenden Herbst. Denn niemand ist Super-Bowl-Fan, obwohl die Partys aus diesem Anlass ganz reizvoll sind. Man ist Anhänger eines bestimmten Clubs. Und das ist vermutlich ein Club, der bereits ausgeschieden ist. Logisch, oder? 32 waren am Start. Nur vier sind noch im Rennen.

Und was beschäftigt da die Leute?

...dass Randy Moss von den New England Patriots, der beste Wideout der Liga, womöglich in Florida eine Freundin vertrimmt hat und sie nun eine gerichtliche Anordnung gegen ihn erwirkt hat, dass er nicht in ihre Nähe darf und keine Waffe tragen. Böser Moss, haben wir das nicht immer schon geahnt? Er bestreitet.

...dass Pacman Jones, Cornerback der Tennessee Titans, der im letzten Frühjahr einer größeren Öffentlichkeit zum Begriff wurde, weil er am Rande des NBA-All-Star-Wochenendes in Las Vegas in eine Schießerei verwickelt war, nicht in jedem Strip-Club, den er besucht, für jeden Zwischenfall verantwortlich gemacht wird. Oder zumindest höchstens im ersten Moment. Ein Reflex der Betroffenen sozusagen. Böser Pacman, eben.

...dass Osi Umenyiora von den New York Giants Vorlieben für Sexualpraktiken haben könnte, die in Pornokreisen gerne mit dem Fetisch-Etikett beklebt werden. Wobei die Behauptung von jemandem anonym im Blog-Format aufgestellt wurde. Und Osi den Leuten, die es weiter verbreitet haben, erklärt hat, er kenne die Person gar nicht. Was doppelt kurios ist. Denn niemand weiß, wer die Frau ist. Und zu den Sexualpraktiken sagt er gar nichts.

...dass man die Sache zwischen Jessica Simpson und Cowboys-Quarterback Tony Romo wirklich mal von einer anderen Seite aus betrachten sollte. Von ihrer. Warum? Weil ihr Ex-Freund sie so nett in Erinnerung behalten hat und sie zumindest in einem Bereich extrem verteidigt: Diese Frau lebt, atmet, fühlt Texas so intensiv wie niemand. Sagt er hier.

Man könnte also denken, dass rund um die NFL die Beziehung zwischen Frauen und Football-Profis an solchen Tagen das zentrale Thema ist. Aber halt: Es gibt auch noch so etwas:

Tony Dungy, der durchgeistigte Coach der Indianapolis Colts nach der Pleite gegen die San Diego Chargers, aber noch vor dem Super Bowl am 3. Februar, den er vor einem Jahr endlich gewonnen hatte, will wohl seinen Stuhl räumen und Pause machen. Diesen Posten wird er nicht übernehmen. Bill Parcells hat für Miami jemanden aus Dallas geholt.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

wideout??? wohl eher wide receiver

Jürgen Kalwa hat gesagt…

http://en.wikipedia.org/wiki/Wide_receiver
"....Wide receivers (also referred to as wideouts or simply receivers)..."

Anonym hat gesagt…

aha, das wusste ich nicht, man lernt immer dazu