17. Januar 2008

Manchen Sachen hängt etwas Herbes an

Das Ereignis selbst hat im medialen Getöse neulich nur wenige beschäftigt. Ein paar gingen darauf ein, meldeten die Mikrofonsperre und ließen ansonsten die schlafenden Hunde ruhen. Das Fachblatt Golfweek muss diese schlappe Welle aus dem großen Teich ziemlich angenervt haben, sonst hätten sie nicht in dieser Woche mit einer Titelgeschichte und einem heftigen Coverfoto reagiert: Es zeigt eine Henkerschlinge. Jetzt ist die Aufregung auf einmal groß. Nicht über Kelly Tilghman, die wir hier bereits hinreichend als überfordert beschrieben haben, sondern über die provokative Haltung des Magazins. Für die PGA Tour ging sogar ihr Chef, Commissioner Tim Finchem, in die Bütt, um sich zu beklagen. Das wiederum riecht nach einer klassischen Vertuschungshaltung, die ganz in der Tradition der alten elitären Welt der Golf-Clubs steht, wo man noch bis in die frühen neunziger Jahre gerne vermieden hat, schwarze Spieler aufzunehmen. Am liebsten sah man dunkelhäutige Amerikaner schon immer nur als Caddies und als Bedienungspersonal im Clubhaus.

Nachtrag einen Tag später: Und wessen Kopf hat es gekostet? Den vom Chefredakteur. Er wurde soeben entlassen.

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