30. Mai 2008

Top, die Wette gilt?

Des einen närrisches Vergnügen ist des anderen Konspirationstheorie. Oder: Wenigstens ein Spieler bei den Los Angeles Lakers hat am Donnerstagabend beim Spiel gegen die San Antonio Spurs nicht gewusst, wie in Las Vegas die Wetten auf den Ausgang des Spiels stehen. Sonst hätte er nicht mit der Schlusssirene einen Dreier versenkt, der nichts mit Sieg und Niederlage zu tun hatte, aber ganz viel mit dem Spread. Hätte Sasha Vujacic einfach nur den Ball in der Hand behalten und nicht geworfen, hätten die Lakers das Match mit 97:92 gewonnen und die Buchmacher wären sehr zufrieden gewesen. Denn zum Beispiel das MGM Grand hatte die Partie bei weniger als 7,5 Punkte Differenz zu Gunsten von LA. Der Slowene hebelte die Zahl auf 8. Mit anderen Worten: Er schob den Spread mit dem Schlussresultat über die magische Grenze des Abends.

Der Pfiff an der Sache: Es gilt in der NBA als ungehörig, dass am Ende einer bereits entschiedenen Partie der Sieger noch massiv Punkte draufbrät. Damit wird nach einer Grundregel aus dem Stammbuch der Sportlerehre der Verlierer unnötig vorgeführt und enteiert. Was also war das Motiv von Sasha? Showtime?

Von hier lässt sich übrigens fast nahtlos überleiten zu einem anderen Aspekt der Sportlerehre. Europas und Südamerikas Basketballer haben in der NBA eine Gepflogenheit populärer gemacht, die aus dem Fußball kommt und dort meistens als "Schwalbe" oder auch als dive tituliert wird. Die Basketballer kennen eine eigene Variante: den sogenannten Flop. Dabei tut der leicht touchierte Spieler so, als sei er massiv bedrängt oder gestoßen worden und stolpert und geht auf dramatische Weise zu Boden. Flops sind in den USA und Kanada (im Eishockey) extrem verpönt. Man steckt weg. Man schlägt vielleicht auch mal zurück. Aber man versucht nicht den Schiedsrichter und das Publikum theatralischen Einlagen zu beeinflussen. Und damit das so bleibt, will die NBA ab der nächsten Saison Flopper nach dem Spiel bestrafen. Das könnte dann das endgültige Aus der San Antonio Spurs bedeuten, die am Donnerstag als amtierende Meister aus dem Wettbewerb gedrängt wurden. Kein Team hat mehr Flopper: Tony Parker, Manu Ginobili, Bruce Bowen und Robert Horry dürften ohne solch dramatische Opfer-Szenen nur noch halb so viele Freiwürfe bekommen. Das reicht nicht. um in der NBA oben mitzuspielen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

http://www.youtube.com/watch?v=HjsFu882zks