18. September 2007

Zeitmaschine

Der gute Tony Kornheiser, der im Hauptberuf eine Kolumne für die Washington Post schreibt, im Nebenberuf bei ESPN Radioprogramme abliefert, zusammen mit dem Post-Kollegen Michael Wilbon die Quasselsendung Pardon the Interruption bestreitet und als dritter Mann in der Sprecherkabine von Monday Night Football engagiert ist .....uff, kurze Pause zum Luft holen.... ist ein vielbeschäftigter Mann. Und hat deshalb keine Zeit mehr sich, die hübschen Bonmots selber auszudenken. Aber wenigstens nennt er - noch - die Quelle. Hier das Highlight von gestern abend (via Out of Left Field), als er Steve Hirdt (Elias Sports Bureau, ein Statistikspezialist) zitierte:
"Die Packers sind 2:0, die 49ers sind 2:0, die Cowboys sind 2:0. Und O. J. ist im Gefängnis. Wir erleben noch einmal die Mitte der neunziger Jahre."
Man sollte vielleicht den Namen Isiah Thomas mit in die Runde werfen. Der dokumentierte im Gerichtssaal in New York, weshalb ihn Michael Jordan 1992 aus dem Dream Team heraushielt, obwohl von seinen sportlichen Qualitäten her eindeutig zu der Auswahl dazu gehört hätte. Der Mann ist ein doppelzüngiger Giftzwerg. So sagte er: "Wenn ein weißer Mann eine schwarze Frau als 'bitch' bezeichnet, dann finde ich das falsch. Das akzeptiere ich nicht. Damit habe ich ein Problem." Als er aber gefragt wurde, ob er auch ein Problem damit habe, wenn ein schwarzer Mann eine schwarze Frau "bitch" nennt, klang das schon anders: "Nicht so sehr." Merke: Schwarzen Frauen verdienen nicht halb so viel Respekt von schwarzen Männern wie von weißen.

Warum das so sein soll, ist einfach zu verstehen. Mit dem rüden Schimpfwort belegte er die Marketing-Spezialistin, die für die New York Knicks und ihn arbeitete und die nun den Club auf Schadensersatz wegen sexueller Nötigung verklagt, weil ihr gekündigt wurde, als sie sich über die Behandlung seitens Thomas beschwerte.

Das Wort bitch ist übrigens nicht eindeutig zu übersetzen. Es kann Hündin, Hure oder auch Petze bedeuten. Dass es herabsetzend gemeint ist, bestreit jedoch niemand. Thomas war der Mann, der hinter dem Rücken von Magic Johnson erzählte, der Lakers-Mann habe sich den AIDS-Virus durch Sex mit Männern zugezogen. Eine Möglichkeit, die Johnson stets rundheraus bestritten hat. Darüber ging die einstige Freundschaft der beiden zu Bruch. Diesmal wird es vermutlich teurer.
Blick zurück: Die Schwierigkeiten von Isiah Thomas

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