17. September 2007

Nachschlag für Nellie und andere NBA-News

Wir begrüßen ein paar alte Gesichter zurück in der NBA, die gar nicht so richtig weg waren:
• Don Nelson hat nach nur einem Jahr Dienst in Oakland einen alten Drei-Jahres-Vertrag in einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag mit den Golden State Warriors umgetauscht, der auf dem Papier auch so etwas wie ein Drei-Jahres-Vertrag ist. Er hatte sich nach dem erfolgreichen Playoff-Auftritt geräuspert und mit Rücktritt gedroht. Nun bekommt er 5,1 Millionen Dollar pro Jahr für die nächste und die darauffolgende Saison. Danach kann das Team entscheiden, ob es die Option für die dritte Spielzeit aufgreift. Die alte Gehaltssumme lag bei 3,1 Millionen Dollar.
• Schiedsrichter Joey Crawford, der im April nach einer Konfrontation mit Tim Duncan von den San Antonio Spurs von der Liga vom Dienst suspendiert wurde, kann die nächste Saison wieder mitpfeifen. Welche Art von psychologische Behandlung er hinter sich hat, wurde aus der offiziellen Mitteilung der Liga nicht deutlich. Aber irgendetwas haben sie ihm zwischendurch eingetrichtert, damit er nicht noch einmal im Angesicht eines sybillinisch lächenden Centers ausrastet.
* Andrej Kirilenko kommt als Europameister und MVP der europäischen Titelkämpfe nach Utah zurück, wo er auf einen Trainer trifft, der nichts mit ihm anfangen kann. Weil er nicht weiß, wie man ein Spielsystem auf die Spieler zuschneidet und nicht umgekehrt.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich wüsste mal gern, wie man Kirilenkos nun schreiben muss. Da ihn sowohl die englische wikipedia als 'Andrei' als auch seine Homepage als 'Andrei' kennt, hab auch ich das übernommen. Ich sollte einfach mal anrufen im Mormonenstaat und nachfragen, welche Schreibweise ihm lieber ist. Hoffentlich versteht er stark gebrochenes Russisch.

Anonym hat gesagt…

EDIT ...Kirilenkos Vornamen...

Jürgen Kalwa hat gesagt…

Es gibt unterschiedliche Transkriptionsregeln zwischen dem russischen Alphabet auf der einen Seite und dem englischen/französischen etc. Sprachgebrauch beziehungsweise dem deutschen auf der anderen Seite. In manchen Fällen sind die Unterschiede minimal. In anderen ganz beachtlich. Beispiel: der ehemalige sowjetische Politiker Nikita Sergejewitsch Chruschtschow. Den schreibt man im Englischen so: Khrushchev. Die Franzosen haben eine weitere Variante: Khrouchtchev. Wenn Sportler in den USA auftauchen, werden ihre Namen dort natürlich nach den englischen Gepflogenheiten transkribiert und im Fall der Endungen dann auch sogar falsch ausgesprochen. In dem Moment muss man sich entscheiden: Welche Version nehme ich. Für mich gibt es da keine Zweifel. Es ist nur manchmal etwas schwierig, die adäquate deutsche Schreibweise aufzuspüren.

Anonym hat gesagt…

Bedeutet das, dass man eine einmal erfolgte Transkription vom Russischen ins Englische nicht bedenkenlos ins Deutsche übernehmen kann?

Jürgen Kalwa hat gesagt…

Das ist keine direkte Antwort, weil so etwas jeder für sich entscheiden muss. Ich gehe mal davon aus, dass die wenigsten Menschen/Medienarbeiter diesen Sachverhalt überhaupt kennen. Sobald man das weiß und sich mit dem Konflikt beschäftigt, wird man sich für irgendeine (hoffentlich konsequente) Lösung entscheiden. Am Grundproblem der parallelen Realitäten kann man nichts ändern. Ich persönlich sehe keinen Grund, die eigenen Sprachtraditionen auf den Müll zu werfen, nur weil die NBA oder die NHL so viele Ausländer beschäftigen und deren Namen nach anderen Regeln buchstabieren als wir das tun würden. Eine eventuelle Konfusion deutscher Medienverbraucher sollte man in Kauf nehmen. Schon etwas unangenehmer ist die Haltung von deutschen Medienarbeitern, die sich, wie man an den Agenturmeldungen erkennen kann, über so etwas keine Gedanken machen. Nicht ausgeschlossen, dass auf solch subversiven Wegen die englische Versionen irgendwann eine Art Amtlichkeitscharakter bekommen. Zumal auch die Mannschaftslisten der Clubs und Ligen im Internet nur die englische Version auswerfen.