21. Juli 2008

Reibach in der Euro-Zone

Es gibt Anzeichen für eine kuriose Trendwende bei NBA-Spielern aus Südamerika und Europa, die bislang stets sehr viel mehr Geld in der amerikanischen Liga verdienen konnten als in Europa. Solange sie denn in der Lage waren, einen der wenigen Verträge zu ergattern. Doch ein Teil der Importbasketballer orientiert sich neu. Und zwar nicht zuletzt aus finanziellen Gründen. Weil der Euro zum Dollar so günstig steht wie noch nie, liegen solche Neuorientierungen auf der Hand. Es betrifft noch keinen Topspieler, aber eine Reihe von Leuten aus der zweiten Leistungsklasse: Carlos Delfino (geht nach Russland für umgerechnet 9 Millionen Dollar), Juan Carlos Navarro (zurück nach Barcelona), Jorge Garbajosa (spielt mehr erstmal in Peking für Spanien) und Bostjan Nachbar (zu Dynamo Moskau, für etwas mehr als 13 Millionen Dollar umgerechnet im Jahr). Abwanderungsideen gen Osten hegen denn sicher bereits auch ein paar Amerikaner aus den hinteren Reihen. Und nicht nur Josh Childress von den Atlanta Hawks, der sich ernsthaft Gedanken über eine Offerte aus Griechenland macht. Das Geheimnis für die meisten dürfte sein, einen fähigen Agenten zu finden, der bei den Verhandlungen ihre Künste über den grünsten allen Klees lobt.

Der Euro ist übrigens im Laufe der letzten fünf Jahre um 50 Prozent gegenüber dem Dollar gestiegen. Wer glaubt, dieses Hoch werde sich nicht wieder auf einen niedrigeres Niveau einpendeln, glaubt wahrscheinlich auch an den Weihnachtsmann und Osterhasen. Prognose von hier aus: mit einem neuen Präsidenten im Weißen Haus, der sich um die fundamentalen wirtschaftlichen Probleme des Landes kümmert, wird nicht nur der Ölpreis fallen, sondern auch der Dollar wieder Rückenwind bekommen. Wer also eine US-Reise plant, sollte bald fahren, solange man überall mit seinem Geld noch so viel bekommt wie jetzt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Alle Achtung. Sie kriegen zwar im Sport nicht viel mit, dafür sind Sie aber offensichtlich ein exzellenter Experte auf den internationalen Devisen- (US-$, Euro) und Warenterminmärkten (Rohöl). Hoffentlich lesen viele Menschen, die nicht an den Osterhasen glauben, diesen Artikel und vertrauen darauf, dass Erdölpreis und Euro nur fallen können. Da werden sie bestimmt viel Geld verdienen. Vielleicht sollten Sie, da Sie ja anscheinend über sichere Erkenntnisse verfügen, künftig regelmäßige Trading-Tipps veröffentlichen. Dann würden wir Leser durch Ihre Artikel nicht nur klug sondern auch reich!