17. April 2007

NBA: Pause für den Pfeifenkopf

Nur die wenigsten Briefträger werden Schiedsrichter. Und von denen schaffen es noch weniger in die NBA. Joey Crawford hat es sogar zweimal geschafft. Das erste Mal mit 25, als die Liga noch nicht Abend für Abend solche Drahtseiltänze verlangte. Und das zweite Mal etwas mehr als zwanzig Jahre später, nachdem er genauso wie eine Reihe seiner Kollegen wegen einer Steuersache von seinem Amt zurückgetreten war. Ob der Mann, der sehr viel älter aussieht, als die 55 Jahre, die in seinem Pass stehen, es ein drittes Mal schafft, ist schwer zu sagen. Es gibt nicht so viel Konkurrenz um das Amt des Referees, die nachdrängt. Erst einmal darf Crawford allerdings zu Hause bleiben und in sich gehen. Denn am Dienstag haben ihn die Verantwortlichen für den Rest der Saison gesperrt. Der seltsame Platzverweis (zweites Technisches Foul) gegen Tim Duncan von den San Antonio Spurs im Spitzenspiel gegen die Dallas Mavericks war einfach zu bizarr, als dass ihn die Liga einfach hätte schleifen lassen können. Duncan hatte nicht mehr gemacht, als gelacht.

"Insbesondere im Licht ähnlicher vorheriger Aktionen" sei eine solche Maßnahme gerechtfertigt, erklärte NBA-Commissioner David Stern. Duncan wurde ebenfalls bestraft. Er erhielt eine Buße von 25.000 Dollar, weil er angeblich den Unparteiischen verbal attackiert hatte. Der Spurs-Center glaubt schon seit einer Weile, dass Crawford "eine persönliche Vendetta gegen mich hat".

Den härtesten Ausreißer des Referees erlebten die Zuschauer im zweiten Spiel der Playoff-Serie zwischen den Spurs und Mavericks im Jahr 2003. Innerhalb der ersten zehn Minuten verhängte er vier Technische Fouls und sorgte dafür, dass sowohl Trainer Don Nelson und sein Assistent Del Harris die Halle verlassen mussten.

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