10. November 2007

Der Klingelbeutel: Für Brad ganz bestimmt federerleicht (aktualisiert)

Der Schweizer Tennismatador Roger Federer, der so aussieht, als ob er auf Jahre hinaus nicht mehr vom ersten Platz der Weltrangliste verschwinden wird, hat Hollywood im Visier. Nein, er will nicht selber vor die Kamera à la Elvis. Er malt sich aus, dass mal jemand sein Leben verfilmen könnte. Dann, ja, dann soll Brad Pitt ihn spielen. Der gleiche Pitt, der schon den österreichischen Nazi und Dalai-Lama-Lehrer Heinrich Harrer in Seven Years in Tibet gemimt hatte und der inzwischen 44 Jahre alt ist. Immerhin: Er hat auf der High School Tennis gespielt. Das Buch als Unterlage für einen Film gibt es allerdings bereits: René Stauffers Das Tennisgenie (siehe Randspalte).

Kann mal jemand da draußen, der in letzter Zeit in Spanien war, die wirre Welt dieses Pau-Gasol-Werbespots dechiffrieren? Hat die iberische Halbinsel den Anker eingeholt und schippert ins Nichts?

via Deadspin und AOL Fanhouse

Der Dollar ist nicht jedermanns Freund. Nicht mal, wenn er in dicken Bündeln daher kommt. Denn der Dollar fluktuiert. Im Moment zum Beispiel, da er gegen den Euro so anämisch aussieht wie noch nie, fühlen sich die europäischen Profis in den USA geknickt. Sie werden in Dollar bezahlt, aber wollen einen Teil des Geldes in Euro ausgeben/anlegen. Der Umtausch bringt derzeit vielen einen Verlust. Dann wiederum gibt es die kanadischen Eishockey-Clubs in der NHL. Die dürften sich insgeheim die Hände reiben. Denn die bezahlen aus Paritätsgründen ihre Spieler genauso wie die Teams in den USA in US-Dollar. Das war früher jahrelang eine zusätzliche Strafe für Clubs, die ohnehin schon wirtschaftlich zu kämpfen hatten. Warum? Wegen des Umrechnungskurses zwischen kanadischem und amerikanischem Dollar, der bedeutete, dass die Mannschaften im Norden tief in die Taschen greifen mussten. Neuerdings steht der kanadische Dollar so gut, dass man hoch im Norden ganz anders kalkulieren kann.

Der Absturz des Wechselkurses signalisiert, dass es mit der lange so hoch eingestuften Wirtschaftskraft der Vereinigten Staaten nicht mehr groß bestellt ist. Man darf wohl aus diesem Anlass dann noch einmal an dieses Buch erinnern: Weltmacht USA - ein Nachruf vom Franzosen Emmanuel Todd. Bei Amazon.de sollte man ein bisschen weiterlesen. So gibt es unter anderem diesen erhellenden Kommentar:

"Die Grundthese dieser Studie ist, daß die USA dabei sind, ihren Status als 'letzte verbliebene Supermacht' zu verlieren, weil sie die dafür erforderlichen militärischen, wirtschaftlichen und ideologischen Qualitäten nicht mehr aufbringen können....Die gegenwärtigen USA werden als 'räuberischer Staat' definiert, der selbst massive Industrie- und Außenhandelsdefizite aufweist, aber die Finanzen und Produkte aller anderen Staaten quasi wie ein Schwarzes Loch aufsaugt und seinen Reichtum im eigenen Land zu Lasten der Minderheiten und unteren Schichten ungerecht an eine superreiche antidemokratische Oberschicht umverteilt.

Aufgrund eingehender Analyse verschiedenerlei Daten und Vergleiche mit historischen Weltreichen gelangt Todd zu der Überzeugung, daß sich die Vereinigten Staaten innerhalb der nächsten Jahrzehnte zu einer Regionalmacht zurückbilden werden, während die EU im Bunde mit einem wiedererstarkten, aber zur Gutmütigkeit bekehrten Rußland gemeinsam mit Japan künftig das Weltgeschehen bestimmen wird."

Nachtrag: Das neue Video von Jay-Z macht Leute in den USA seltsam nervös. Er benutzt einen Stapel 500er Euros als Stilmittel. Sicher: Früher hätte man dafür Dollarscheine genommen. Aber wer mehr in solche Ideen hineinliest, als vermutlich drin steckt, hat zuviel Zeit. Beim letzten Video war der Rapper in Monaco und gab Gas in europäischen Autos. Das hat auch niemanden gestört. Warum? Weil jedem Amerikaner klar ist, dass in den USA nur Fischkisten gebaut werden.

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