In alle Stille hat ESPN den Wert von Major League Soccer für die unmittelbare Zukunft des Senders dokumentiert: Das Spiel der Woche, das im Rahmen des vor zwei Jahren abgeschlossenen Fernsehvertrags mit der Liga als Plattform für die Popularisierung der Sportart angesehen wurde, gibt es nicht mehr. Mit einem Einschaltquotenschnitt von 0,2 (was einer Zahl von 253.000 Haushalten entspricht), kann man keine Werbepartner motivieren. Die höchste Quote kam bei einem der ersten Beckham-Spiele zustande, als 658.000 Haushalte reinzappten.
Beckham ist in mehr als einer Hinsicht ein Problem für die Liga. Durch seine Verpflchtung in Los Angeles stiegen Erwartungen, die nichts mit Fußball, aber sehr viel mit den Prinzipien von Public Relations zu tun haben. Vermutlich hätte sich das Bild aufgehellt, wenn Galaxy auch nur eine Spur von Leistungsplus gezeigt hätte. Tatsächlich verpasste die Mannschaft zweimal die Playoffs, was in der MLS bei so wenigen Clubs eine Kunst für sich ist.
Trotzdem muss man wohl vorsichtig sein und kann nicht einfach von einer Fehlkalulation sprechen (die damit beginnt, dass Amerikaner glauben, dass ein Fußballer, der einen ordentlichen Freistoß schießen kann, eine schlechte Mannschaft besser macht). Denn der Aufmerksamkeitswert, den der Wechsel von Madrid nach Kalifornien produziert hat, war sicher auch ein Faktor, um die Entwicklung der Liga und den Bau von kleineren Fußballstadien hinzubekommen. Ohne solche Arenen mit einem Fassungsvermögen zwischen 20.000 und 30.000 fehlt dem Profi-Fußball in den USA schlichtweg das Rückgrat, um die eigene Fanbasis auszubauen. Als Gast in riesigen, aber leeren Football-Stadien kann man nicht eine Spur von Stimmung erzeugen. Natürlich gibt es Leute, die sich beschweren, dass nun auch außerhalb von Philadelphia solch ein Stadion entsteht. Aber die Klage kommt von Leuten, die nichts von Fußball verstehen. Und von der besonderen Begeisterung für die Sportart schon gar nichts.
1 Kommentar:
Haaaaallllo, Haaaaaaaalllllloooooo?!
Kommentar veröffentlichen