23. September 2006

Ryder-Cup Samstag: Abschließende Analyse

Das Verblüffende war die Präzision, mit der jedes Vierpack, das Ian Woosnam am Freitag und am Samstag hinausschickte, Punkte sammelte. Sie brachten jedes Mal exakt 2 1/2 Punkte mit nach Hause und bauten auf diese Weise den Vorsprung im Gesamtergebnis Stück für Stück auf vier Punkte aus. Normalerweise sollte das reichen. Denn als Cup-Verteidiger genügen den Europäern 14 Punkte zum Erfolg. Herausforderer USA hat es hingegen schwerer. Die Mannschaft muss mindestens 14 1/2 Punkte erzielen, wenn sie am Sonntag mit dem Pott aus Irland abfliegen will.

Da werden Erinnerungen an den Sonntag 1999 in Brookline wach, als die Amerikaner den gleichen Vier-Punkte-Rückstand Schlag auf Schlag egalisierten und mit einem unsportlichen Affentanz auf dem 17. Grün den Putt von Justin Leonard feierten, der das erstaunliche Comeback besiegelte. Wer so etwas einmal hinbekommen hat, rechnet sich aus, dass er es nochmal schafft. So denkt Jim Furyk. Das Problem der Amerikaner: Die Mannschaft von Brookline war ziemlich gut und hatte einige Majors-Gewinner in ihren Reihen (Tiger Woods, Tom Lehman, Payne Stewart, Justin Leonard, Davis Love, Marc O'Meara, Hal Sutton) und Spieler, die später noch Majors gewinnen sollten (Phil Mickelson, Jim Furyk). Dagegen hatten die Europäer nicht viel zu stellen - mit Leuten wie Jarmo Sandelin, Andrew Coltart, Jean van de Velde und Spielern wie Jesper Parnevik und Sergio Garcia, die nach zwei brillianten Tagen keine Energie mehr besaßen, um gegen zu halten.

Die europäische Mannschaft des Jahres 2006 ist sehr viel stärker. Es wird kein Spaziergang werden, aber vier Punkte? Die müssten drin sein. Ich rechne so: zwei Punkte holen die drei Iren. Einen Punkt holen die beiden Spanier. Luke Donald und Paul Casey sind zusammen ebenfalls für einen Punkt gut. Das sind schon vier. Ich denke, dass David Howell noch etwas gut zu machen hat und dass die Schweden noch einen halben Punkt produzieren. Morgen abend wissen wir mehr.

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