18. September 2006

15-Dollar-Schuh kommt mit 7-Meilen-Stiefeln voran

Die Kampagne fuer den billigen Basketballschuh funktioniert wie geplant. Stephon Marbury tingelt durchs Land und gibt Autogramme. Überall stehen die Interessenten Schlange und schreiben die grossen regionalen Tageszeitungen über die Neuheit. Der 15-Dollar-Sneaker, der unter dem Namen Starbury 1 von der Ladenkette Steve and Barry's exklusiv entwickelt wurde, macht offensichtlich die Markenkonkurrenz nervös. Sonst hätte sich die Zeitung The Oregonian in Portland, das Hausblatt der dort ansässigen Sportausrüsterriesen Nike und adidas, nicht vor ein paar Tagen ausgiebig mit dem Thema beschäftigt. Der Zuschnitt der Geschichte (Überschrift: Starbury 1 shoes sneak onto kids' feet) hatte jedoch einen leichten Torpedoanstrich. Die Zeitung gab Leuten aus der Industrie viel Platz, die herumlamentieren, dass die Schuhe nicht so gut gemacht seien wie die der Marktführer, die mindestens das Fünffache kosten und in den Prestigekategorien sogar das Zwölffache. "Wir haben eine ziemliche Vorstellung davon, was die Kostenbestandteile eines Nike-Schuhs sind", wurde Matt Powell zitiert, der als Fußbekleidungsexperte für den Branchendienst Sports Executive Weekly arbeitet. "Es gibt keine Möglichkeit, einen Qualitätsschuh für 15 Dollar produzieren."

Stephon Marbury hat die Absicht, die Haltbarkeit und den Komfort bei den Spielen der kommenden NBA-Saison unter Beweis zu stellen. Wenn die Knicks mit ihm und unter dem neuen Trainer Isiah Thomas mehr Spiele gewinnen als in der letzten Saison, sollte man den alten Michael-Jordan-Werbespruch aus den achtziger Jahren ausgraben. Der lautete: "It must be the shoes..."

Blick zurück: Die erste Geschichte über den Starbury in Deutschland
Link: Der Schuhtester vom Blog Basketbawful hat recherchiert, dass die Schuhe auf eBay fü
r ein Vielfaches angeboten werden. Weil man sie so schwer bekommen kann.

1 Kommentar:

hisairness hat gesagt…

Nike, Adidas und alle anderen "elitären" Schuhhersteller sind die größten Lügner überhaupt. Es ist auf jeden Fall möglich einen qualitativ guten Sneaker für unter 20$ zu produzieren. Denn alle Schuhe werden ausschließlich in Asien gefertigt u.a. durch Kinderarbeit. Das Material(Leder), ist meist ein Industrieabfall und der Rest besteht aus einfachem Kunststoff. Da die Schuhe in Containern auf dem Seeweg transortiert werden und in großen Mengen, fallen auch hier nur geringe Kosten an. Das einzig teure an den Sneakers ist das Marketing und die teuren Werbeverträge der Stars. Im Marketing wird aber auch nur gelogen und irgendwelche unwichtigen Technologien werden als Durchbruch gelobt, die für den modernen Athleten unverzichtbar sind. Außerdem verarschen sie die (naiven) Jugendlichen, in dem sie ihnen weiß machen wollen, dass sie eben mit ihren Schuhen die coolsten sind.....
Im Endeffekt geht es den Firmen nur um Rendite, denn wie sonst erklärt man sich die steigenden Aktienkurse von Nike und Co.
Egal on Stephons Team erfolgreich ist oder nicht, wenigstens nutzt er seine Berühmtheit für etwas gutes. Jeder Streetballspieler begrüt einen Schuh für 15$, weil er weiß, dass kein Schuh länger als ein halbes Jahr hält (wenn man regelmäßig spielt).
Wacht mal auf und seht Sachen mal ein bischen kritischer und mach vor allem den Mund auf!
In diesem Sinne