9. August 2007

Inspirationsquellen für Golfer: Casino und Kuchenfabrik

Ganz ohne Spott und Hohn, aber mit einem Hauch Genugtuung (aus Sicht eines Golfers mit einem mittleren Handicap) sei vermeldet: US-Open-Sieger Ángel Cabrera hat am Donnerstag auf der ersten Runde der PGA Championship im Southern Hills Golf Club in Tulsa/Oklahoma am 6. Loch eine dicke fette Zehn gespielt. Da es sich um ein Par 3 handelt, bedeutete das sieben Schläge über Par. Und das kam so: Der erste Abschlag landete im Gebüsch und wurde als verloren gewertet. Der zweite Abschlag (zähltechnisch bereits die Nummer 3) flog ins Aus. Der dritte Abschlag (zähltechnisch die Nummer 5 auf der Scorekarte) versank in einem Bachlauf. Da es sich um seitliches Wasser handelt, konnte der Argentinier seinen Ball droppen (zähltechnisch handelte es sich um Schlag Nummer 7), brauchte aber auf dem Grün aus zehn Metern drei Putts, um einzulochen. Dieses Video einer örtlichen Fernsehstation, das vor dem Turnier aufgenommen wurde, gibt einen kleinen Eindruck von der rund 160 Meter langen Bahn, die zu den einfacheren Aufgaben auf dem schweren Platz gehört. Am Zigarettenkonsum kann es nicht gelegen haben. Raucherkollege John Daly, ebenfalls ein Schwergewicht, produzierte am ersten Tag eine 67 und lag mit drei unter Par auf dem zweiten Rang der Zwischenwertung. Das Besondere: Weil es dieser Tage in Oklahoma übermäßig heiß ist, hatte auf seine Trainingsrunden verzichtet. Das letzte Mal, dass er den Platz gespielt hatte, liegt 13 Jahre zurück. Wie hatte er sich auf den Wettbewerb vorbereitet? "Ich habe an den einarmigen Banditen drüben im Cherokee Casino gespielt", meinte Daly. "Das lief am ersten Tag ganz gut, am zweiten nicht so gut." Daly hat in diesem Jahr nur sehr selten den Cut geschafft.

An der Spitze nach dem ersten Tag stand der Engländer Graeme Storm (65 Schläge), den man in den USA nicht kennt, weil er auf der europäischen Tour spielt. Die Lieblingsgeschichten, die sich die Reporter des übertragenden Senders TNT über ihn erzählten: Dass er noch vor ein paar Jahren in einer Kuchenfabrik gearbeitet hat und dass er im Jahr 2000 als amtierender britischer Amateurmeister beim Start in Augusta seine Mutter als Caddie dabei hatte.

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