17. August 2007

Finito la musica für Vick: Alle Kumpels haben gesungen

Keine Ahnung, ob Leser dieses Blogs wirklich gerne die Kopien von offiziellen Dokumenten lesen, wie sie sich Sportler in den USA einhandeln, wenn sie die Gesetze übertreten. Manchmal ist viel Kauderwelsch involviert. Es mangelt an knackigen Zusammenfassungen. Es sind halt Akten. Aber man kann die Lektüre wirklich empfehlen. Zum Beispiel im Fall von Quarterback Michael Vick, der, nachdem sich alle drei Mitangeklagten in seinem Hundekampf-Prozess für schuldig erklärt haben und er damit kaum noch eine Chance hat, aus der Nummer herauszukommen, in einem riesigen Dilemma steckt. Soll er jetzt noch den Prozess riskieren? Oder lieber mit der Staatsanwaltschaft feilschen und eine (Gefängnis-)Strafe akzeptieren? Was The Smoking Gun hochgeladen hat, ist auch deshalb interessant, weil es aufschlüsselt, wie die amerikanischen Ermittlungsbehörden arbeiten und denken, wenn sie einen Verbrecher überführen wollen. Wie methodisch die Jungs vorgehen, wird selten in den Hollywood-Krimis deutlich. Auch nicht bei Law and Order. Die Qualität dieser Akten ist auch deshalb bemerkenswert, weil die Bundesregierung ("the Feds") die besten Polizisten und Staatsanwälte hat, aber nur einen geringen Teil der Strafprozesse abwickelt. Die wissen, wie man sich aufs Wesentliche konzentriert. Die meisten Kriminalfälle werden hingegen auf Bundesstaatsebene von meistens nicht halb so talentierten Leuten abgespult. Und die sind oft auch noch überlastet.

Punkt 46 auf Seite 11 ist besonders wichtig (und wohl auch deshalb von The Smoking Gun markiert): Michael Vick soll nicht nur sein Geld in die Kampfarie gesteckt haben, sondern im April mit zwei anderen Angeklagten acht Tiere umgebracht haben, die bei sogenannten Tests nicht die erhoffte Leistung gebracht hatten.
Blick zurück: Vicks Probleme in Kurzfassung

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