26. Oktober 2007

Der Klingelbeutel: Bode Miller fährt mit Amerika Schlitten

Auf eine solche Weise gelingt es dem leidlich renitenten Skifahrer Bode Miller, mal wieder mit den USA Schlitten zu fahren. Nachdem er sich vor ein paar Monaten offiziell aus der Mannschaft des amerikanischen Skiverbandes absetzte, ließ er jetzt durchblicken, wie sein Ein-Mann-Laden heißen wird: Team America. Miller kann beim World Cup als Solist starten, nicht jedoch bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen.

Das kommt davon, wenn man ohnehin schon unter Verdacht steht, Spiele wegzuschenken, die bei den Sportwettbüros mit dubiosen Quoten gehandelt werden: Nikolai Dawidenko wurde von der ATP mit einer Busse von 2000 Dollar belegt, nachdem er in einem Match bei den St. Petersburg Open eine etwas andere Methode praktizierte, das Ding noch zu verlieren. Er hatte den ersten Satz mit 6:1 in 27 Minuten gewonnen, aber sich danach aufs Produzieren von Doppelfehlern verlegt. Vier Doppelfehler im zweiten Satz, folgten sechs im dritten. Davidenkos Gegner Marian Cilic nahm das gelassen. Der Stuhlschiedsrichter jedoch nicht. Er ermahnte den an Nummer eins gesetzten Russen wegen seiner unsportlichen Haltung. Die ATP sah es nicht anders.

Die Miami Dolphins und New York Giants spielen am Sonntag in London, was ein Vorgeschmack auf kommende Saison werden könnte: Dass die NFL dann zwei Begegnungen in Europa auf die Beine stellen wird. Eine erneut in London, die andere in Deutschland. Die Dallas Cowboys werden nicht zu den Teams gehören, die den Flug nach Europa antreten. Eigentümer Jerry Jones ist das zu mühsam. Also wird man sie und ihre Trikots auch weiterhin aus der Ferne studieren müssen.

Der gute Jason Whitlock hat sich das Video-Wunderwerk der E:60-Redaktionskonferenz angeschaut und war begeistert: Die Sendung habe das Zeug "zur ehrlichsten, unabsichtlich lustigen Show im Kabelfernsehen" - vorausgesetzt sie zeige einfach nur die Themenkonferenzen und verzichtet auf den Rest. Auf diese Weise erhalte man "einen echten Einblick darin, wie die Medien arbeiten und warum so viele Märchen senden und publizieren". Whitlock kann das nur ironisch meinen. Denn tatsächlich muss man in den USA mindenstens derart gekonnt an die Sache herangehen wie die Daily Show auf Comedy Central, wenn man den Medien-Märchenwald täglich aufmischen will. Wir hatten das Gusterl-Stückerl schon gestern im Visier.

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