7. Juli 2008

Mama Torres macht's

Letzte Woche haben in den USA die Qualifikationswettbewerbe im Schwimmen und in der Leichtathletik stattgefunden. Dazu sind von diesem Schreibtisch aus eine Vielzahl von Geschichten erschienen. In dieser für die FAZ geht es um die 41-jährige Dara Torres, die sich im Becken von Omaha über 50 und 100 Meter Freistil den Weg zu ihren fünften Olympischen Spielen bahnte. Einen Teilnehmer aus dieser Altersstufe im Schwimmen gab's noch nie. Zitat: "Solche Comeback-Versuche produzieren jedes Mal viel Aufsehen. Denn derartige Ambitionen wirken fast noch unwiderstehlicher als die eines Michael Phelps, der in Peking in mindestens acht Wettbewerben antreten und gewinnen will." Mehr Lesestoff: Der Streit um die schnellen neuen Speedo-Anzüge.

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

verständlicherweise klingt das im artikel kaum an, aber ohne doping ist eine solche leistung meiner meinung nach nicht zu erklären. gerade im schwimmen hören die meisten frauen ja mit mitte 20 wieder auf. gut, die grundschnelligkeit vergeht so schnell nicht, aber die reicht nur für vielleicht 20, 25m. und coughlin zu schlagen spricht eigentlich schon bände. sich mit 41 jahren noch zu neuen bestzeiten aufzuschwingen? sorry, wer soll das glauben? auch wenn sie sich dank reicher herkunft einen umfangreichen trainerstab leisten kann, sie kann sich auch eine - vermutlich effektivere - pharmazeutische begleitung leisten.

Jürgen Kalwa hat gesagt…

Wenn wir Doping annehmen, wogegen ich nichts habe, wäre es gut, unsere Phantasie anzustrengen und/oder Leute wie Victor Conte von BALCO zu fragen. Denn es handelt sich um Wirkstoffe und Verabreichungszyklen, die bei den Tests nicht auffallen. Ich schließe im Moment mal eine Kollaboration und bewusste Verschleierung seitens des amerikanischen Schwimmverbandes aus. Und so bleibt einfach die Frage? Was nützt ihr? Wie wendet sie es an? Und wie kommt sie durch? Hat jemand ein paar Vermutungen? Bitte melden.

Mally hat gesagt…

gerade die tatsache, dass sie auch noch auf den sprintstrecken so stark ist, machst einen mehr als stutzig. konditionswunder im hohen alter gibt es ja immer mal wieder, aber die 50m/100m freistil sind nun wirklich die strecken, wo bei den teilnehmern manchmal nur noch zu erahnen ist, dass es sich da um frauen und nicht um männer handelt. selbst mit "normalen doping" scheint so eine leistung schon unrealistisch zu sein, daher kann man fast vermuten, dass das systematische doping eine neue ebene erreicht hat!?

Anonym hat gesagt…

ich war erstaunt, wie oft ich in amerikanischen medien das wort doping in zusammenhang mit ihr gelesen habe. hätte ich nicht gedacht. manche - wie eine kolumnistin in usa today - haben dann zwar dazu geschrieben: bitte, bitte, bitte nicht, bitte lasst uns an das gute glauben.
aber erstens sollte sich niemand vom dem geposteten titelbild täuschen lassen. sie sieht natürlich nicht so weich-fraulich aus. und zweitens, dass wissen wir doch, jedenfalls die über zwanzigjährigen alle, es ist nun mal natur: die sprintfähigkeit lässt ium alter rapide nach. aber nicht die von dara torres.

Anonym hat gesagt…

repräsentativeres foto:
http://www.eyespyfilms.com/portrait%20jpegs/dara_tessa_01.jpg

"Gary Hall jr said the public fixation this year on suit technology reminds him of 1976, when the East German women dominated the Montreal Olympics while wearing cutting-edge lycra skinsuits, which they had introduced in 1973. Their eye-popping times were ascribed to the suits."
(quelle: http://olympics.blogs.nytimes.com/2008/06/29/us-swimming-trials-gary-hall-on-doping-swimsuits/)

tja, und torres ist bei ihrem letzten rekord 7% schneller geschwommen als bei den olympic trials 92, als sie 21 war. das ist... massiv. ebenso massiv wie die 20 pfund muskelmasse, die sie vor sydney 2000 innerhalb eines (!) jahres zugelegt hatte, nachdem sie 92 eigentlich schon (bereits zum zweiten mal) zurückgetreten war.
sieben jahre weg, ein jahr training und frau torres verbessert prompt im märz 2000 sieben persönliche bestzeiten bei den nationals. nach 2000 trat sie wiederum zurück.

und nun? inzwischen hat sie wieder zehn pfund weniger als 2000. vermutlich, weil die damals verwendeten mittel nun nachgewiesen werden können, nehme ich an.
torres war wiederum sechs jahre weg, bevor sie beschloß, nochmal bei olympia anzutreten und bei den trials 2008 ein paar wr pulverisierte. nebenbei hat sie vor zwei jahren ein kind bekommen, das sie aber anscheinend nicht auslastet.

seit 92 (damals war sie 25) befand sie sich also insgesamt etwa 13 jahre im ruhestand, hat ein kind bekommen und karriere gemacht. für zwei olympiateilnahmen mit bisher drei bronze- (einzel) und zwei goldmedaillen (staffel) hats mit zusammen 3 jahren training dennoch gereicht. um nicht den titel bei den us nationals 97 über 100 freistil und ihre zwei wr über 50m freistil zu erwähnen.

aber gut, die konkurrenz bei den us-trials ist ja bekanntermaßen nicht sehr hart, da kann mans auch mal mit 41 zu olympia schaffen.
das alles stinkt nicht zum himmel, das ist ein ganzes verdammtes olympisches schwimmbecken voller scheiße.

@kalwa: ich habe keine ahnung, was torres genommen haben könnte. aber um mal die richtung einzuschlagen: ihr mann von ist endokrinologe (http://de.wikipedia.org/wiki/Endokrinologie). Honi soit qui mal y pense...

Anonym hat gesagt…

sehr umfangreiche analyse eines bloggers mit vielen zitaten, zeitungsartikeln und zeiten zu torres karriere findet man hier:
teil 1: http://canuckswimmer.blogspot.com/2007/07/i-came-to-praise-torres-but-intend-to.html
teil 2: http://canuckswimmer.blogspot.com/2007/07/i-came-to-praise-torres-but-intend-to_27.html
teil 3: http://canuckswimmer.blogspot.com/2007/07/i-came-to-praise-torres-but-intend-to_28.html

lohnenswert, wenn man ne stunde3 zeit hat.

(sorry, kann keine direkten links.)

Anonym hat gesagt…

@linksaussen (off topic)
musst du schreiben:

<a href="http://canuckswimmer.blogspot.com/2007/07/i-came-to-praise-torres-but-intend-to.html">teil 1</a>

sieht dann so aus:
teil 1
teil 2
teil 3
(links, die keine sind nerven ja wirklich mal ;)

probek hat gesagt…

@cf (immer noch off-topic)

Oder man installiert (als Firefox-Nutzer) das überaus praktische Right-Click-Link-Addon und ist nicht mehr genervt.

Anonym hat gesagt…

Das von Linksaussen gepostete Bild sieht mir stark nach Wachstumshormonen aus. Auffällig große Hände, rechte starke Wulstbildung im Gesicht (vor allem Kinn), leichte Hautveränderung im Dekolletee, recht typisch für HGH. Zu bekommen ist das Zeug recht leicht, jeder kann mal "international pharmaceuticals" oder "lion pharmaceuticals" googeln und sich selbst ein bild machen. HGH ist bei richtiger Anwendung nur sehr schwer nachzuweisen, da es vom Körper recht schnell umgebaut wird und auch natürlich vorkommt. Man muss jemand schon mitten im Aufbauzyklus erwischen (zwischen sechs Wochen und drei Monate lang) und dann eine Blutprobe bekommen, um eine Chance zu haben. Das Ganze wird meist kombiniert mit einer Reihe anderer Mittel, um die Nebenwirkungen zu drücken und die körpereigene Hormonproduktion nicht allzu sehr aus dem Gleichgewicht zu bringen. Meiner Meinung nach hochverdächtig war immer auch Ian Thorpe. Riesiges Kinn, enorm große Hände und Füße - es ist ein Kennzeichen bei HGH, dass nicht nur die Muskeln, sondern auch Knochen und Organe wieder anfangen zu wachsen. Wie das im Extremfall aussehen kann, lässt sich gut an Sylvester Stallone beobachten. Dessen Gesicht hat heute nicht mehr viel mit dem Mann von vor 20 Jahren zu tun.

Prüfer hat gesagt…

Also da braucht man keine Dopingtests zu machen. Der Körper, das Hautbild und das Gesicht zeigen mehr als deutlich, dass da Testosteron bzw. dessen Abkömmlinge im Spiel sind. Obwohl die androgene Wirkung bei vielen Präparaten reduziert ist, kann man es nicht ganz ausschalten. Je nach Wahl der Mittel und Dosierung kommt es zum Vorschein. Und Torres' Gesicht und Körperbau zeigt eindeutig androgene Züge. Da ist mehr als nur eine Salbe Testo angewandt worden.