16. September 2009

Patriotismus im Sportstadion: Aufstehen, bitte

Vorsorgliche Warnung an alle Amerika-Besucher, die auf ihrer Reise die eine oder andere Sportveranstaltung besuchen wollen. Man kann aus Stadien und Hallen geworfen werden, wenn man während des Abspielens der Nationalhymne (am Anfang) oder der patriotischen Weise God Bless America (meistens irgendwann zwischendurch) aus welchen Gründen auch immer nicht aufsteht. Aufstehen und sicherheitshalber die Baseballkappe abnehmen, gelten als Respektbezeugungen, die man in den USA sehr wichtig nimmt. Natürlich stellt sich bei so etwas immer die Frage: Haben Veranstalter überhaupt das Recht, einem Ticketzahler solches Verhalten aufzunötigen? Vermutlich nicht. Weshalb auch zur Zeit drei Jugendliche einen Minor-League-Baseball-Club in Newark/New Jersey verklagen, dessen Chef sie exakt solches vorwerfen. Das Problem: Der bestreitet die Vorwürfe. Also müssen die Teenager erst einmal nachweisen, dass die Geschichte so abgelaufen ist, wie sie behaupten. Persönliche Anmerkung: Wundern würde es mich nicht, wenn die Version der jungen Herren den Fakten entspricht. Siehe oben: Aufstehen und sicherheitshalber die Baseballkappe abnehmen, gelten als Respektbezeugungen, die man in den USA sehr wichtig nimmt. Da nützt es nichts, dass der sehr geschätzte Woody Guthrie God Bless America kritisierte und als Reaktion darauf This Land Is Your Land schrieb (und es zunächst God Blessed America For Me nannte).

Falls jemand wissen möchte, wie das Lied von Irving Berlin aus dem Jahre 1938 klingt, wenn es eine Kanadierin mit öligem blechernem Timbre singt:

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