17. September 2009

Braucht man jeden Brauch?

Endlich hinterfragt mal jemand den Unsinn namens "Cheerleading". Der Grund: Immer mehr Mädchen landen krachend auf dem Boden und mit üblen Verletzungen im Krankenhaus. Die Entwicklung ist aus unterschiedlichen Gründen grotesk. Denn der amerikanischen Öffentlichkeit wird das Geturne als eigenständige Sportart verkauft, was bei vielen Gruppen zum Einbau immer riskanterer Zirkuseinlagen geführt hat. Angesichts der Entwicklung gibt es Universitäten, an denen die Aufsicht ihren Studentinnen die gefährlichsten Figuren untersagt. Schätzungen besagen, dass allein an den High Schools rund 400.000 Mädchen Gefallen am gemeinschaftlichen Schenkelschwingen und Herumbrüllen im Chor finden. Die Aufnahme in die Squads ist für viele so etwas wie ein Ritterschlag. Wer draußen bleiben muss, fühlt sich wie ein Pariah. Und alles nur, weil die misogyne Tradition des Schul- und Collegesports zur Pflege des Images ein paar lächelnde Figuren am Spielfeldrand braucht, die versuchen, während der Matches Stimmung zu machen. Übrigens: die ersten Cheerleader waren junge Männer. Die Verweiblichung des alten Brauchs begann in den zwanziger Jahren.

P.S.: Es gibt sogar Cheerleader, die Bücher lesen. Und Journalisten, die daraus ganze Beiträge stricken.

Blick zurück: Die Mutter der Kompanie – der älteste Cheerleader in der NFL (inzwischen nicht mehr aktiv)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wieso lebt eigentlich ein linker Spießer ausgerechnet in den USA?