Und dann war da dieser Basketballprofi aus New York, der seit Kindertagen als Genie gefeiert wurde. Der aber in der NBA die seltene Fähigkeit entwickelte, die Mannschaften besser zu machen, die ihn abschoben. Zur Zeit wartet man in New York darauf, dass er endlich von den Knicks weitergereicht wird. Denn hier wird diese Fähigkeit so nötig gebraucht wie nirgendwo sonst in der Liga. Die Mannschaft ist so schlecht, dass einem die Worte fehlen. Über das Marbury-Phänomen, das 2004 in Athen bis in die Nationalmannschaft durchschlug, habe ich schon vor einer Weile ausführlich in der FAZ geschrieben. Die NBA und das Marbury-Syndrom hieß die Geschichte, die man hier nachlesen kann.
Die ganze Sache muss dem hervorragend bezahlten Spielmacher zu denken gegeben haben. Er leistet Abbitte bei all den enttäuschten Fans in Minnesota, New Jersey, Phoenix und unterstützt eine löbliche Aktion: den Verkauf von Basketballschuhen für den Supersonderpreis von 14,95 Dollar. Das Produkt läuft unter dem Markennamen Starbury One und produziert in den USA eine Menge Aufmerksamkeit. Kein Wunder, die teuren Treter von Nike kosten mehr als 150 Dollar und haben zwar Prestigewert. Aber dafür kann sich der ärmere amerikanische Freizeitspieler bei McDonald's nichts kaufen, wenn kurz vor Ende des Monats das Geld fehlt. Marbury bekommt keinen Cent für Werbung. Dafür ist er am Verkaufserfolg beteiligt. Er will die Schuhe sogar bei den Spielen der kommenden Saison tragen, damit alle Welt zu glauben beginnt, dass die Billigheimer kein Schund sind. Vermarktet werden sie über eine Ladenkette in den USA, die für ihre Niedrigpreis-Sport-Logoprodukte bekannt sind.
Der langsame Preisverfall ist ein Zeichen der Zeit. Shaquille O'Neal hat den Dunkman Game Shoe, den eine Schuhladenkette für 39,99 Dollar vertreibt.
Mehr auf der Website www.starbury.com. Die logischere Domain www.starburyone.com hat jemand blockiert und verkauft jetzt ebenfalls Sneakers. Ein Fall von Ambush-Marketing.
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