21. Juni 2007

Abgesang auf ein Ziehkind

Es wäre schön, wenn es anders wäre. Aber es dürfte kaum Zweifel geben, dass diese Geschichte von Leonhard Kazda in der FAZ den Stand der Dinge sehr gut einfängt: das Ende der NFL Europa ist nah. 30 Millionen Dollar bezahlt die NFL für ihr Ziehkind in Europa jedes Jahr und dürfte für diesen Betrag nur wenig auf der Plusseite verbuchen können. Man darf davon ausgehen, dass die Einnahmen aus den Eintrittspreisen das Loch zu einem gewissen Teil stopfen helfen. Aber das betrifft nur die finanzielle Seite. Der erhoffte sportliche Profit ist nicht eingetroffen. Und das zählt auch. Der Ableger produziert keine Talente, die in den USA auf sich aufmerksam machen. Da ist es - im Rahmen der weltweiten Vermarktungsbemühungen - sicher sehr viel vielversprechender, reguläre NFL-Spiele in Europa auszutragen und den Rummel um solche Veranstaltungen auszuschlachten. Kostenmäßig kommt die Liga dabei sehr viel besser weg. Was die Medienpräsenz angeht ebenfalls.
Blick zurück: Miami und New York in London. Und danach Kansas City in Deutschland?

4 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Find ich auch gar nicht schade. Die NFL Europe hab ich immer als künstlich aufgepfropft empfunden. Solange es noch so war, dass tatsächlich ein europäischer Vergleich stattgefunden hat, habe ich den Sinn dahinter noch verstanden. Aber als rein deutsche Angelegenheit hat es seine Existenzberechtigung verloren. Auf dieser Ebene finde ich die GFL deutlich echter und gewachsener. Warum also nicht die NFLE einstampfen und die vorhandenen Teams in die GFL eingliedern und damit die deutsche Liga klar aufwerten?

Da kann die NFl von mir aus 10 Millionen beischießen und wird einen ähnlichen "Werbeeffekt" erzielen.

Den Quatsch mit den NFL-Saison-Spielen außerhalb der USA finde ich allerdings überflüssig. Ich will die Atmo eines Heimspiels. Alles andere kann die MLB machen, die Jungs haben 100+ Spiele pro Saison, da fallen ein paar Begegnungen in Europa nicht auf.

Anonym hat gesagt…

Die NFLE hat ihren Sinn, so wie momentan durchgeführt, sicherlich verfehlt. Welchen Sinn allerdings NFL Millionen in der GFL haben sollen erschließt sich nun überhaupt nicht.

Da kann die NFL das Geld auch gleich in den Ofen zum Verbrennen schieben.

Außer Pleiten, Pech und Pannen ist im höchsten deutschen Amateurfootball wenig bis nichts gewachsen. Fire oder Galaxy in der GFL? Sicher, man hat ja bereits auch die Plastik Blue Devils vor Jahren erfolglos "integriert".

NFLE, nein danke. NFL Spiele zum vernünftigen Preis in Europa herzlich gerne. Der angedachte 17. Spieltag ist dafür in Ordnung und würde erheblich mehr Sinn machen als Trainingsspiele mit Kirmescharakter.

Philipp Würfel hat gesagt…

Man muss aber sagen, das die Zuschauerzahlen in der NFLE in die höhe gehen und auch der World Bowl mit über 45000 Zuschauern ausverkauft war.
Über den sportlichen Wert der Liga darf man sicher streiten. Das Niveau ist aber immer noch deutlich höher, als in der GFL.

Anonym hat gesagt…

Die Zuschauerzahlen sind aufgrund massenhaften Einsatz an Freitickets zustande gekommen und der WorldBowl war nicht ausverkauft! Da haben dann doch gut und gern 5000 Tickets gefehlt. Das Niveau ist unzweifelhaft höher als in der GFL, die sportliche Fragwürdigkeit allerdings auch.