Das liegt wohl daran, dass er nicht die FAZ liest. Da stand das schon ausführlich am 30. August 2001 über Edwards, seine schwäbische Mutter und seinen schwarzen Vater:
"Der Stolz, den eine Mutter empfindet, wenn ihr einziger Sohn Karriere macht, entspringt einer ganz speziellen emotionalen Kategorie. Manche Frauen leben das Gefühl eher still aus. Andere reagieren so wie Martha Edwards: Die Schwäbin jubelte vor Begeisterung, als sie vor ein paar Monaten von ihrem Filius angerufen wurde und erfuhr, daß der auf dem Weg nach New York sei. Die Jets, eine der besseren Mannschaften in der National Football League, hatten ihm den Job des Cheftrainers angeboten. Dann fuhr die Sechsundsiebzigjährige, die im kalifornischen Küstenort Seaside wohnt, zum Mission-Memorial-Park-Friedhof, wo seit 1978 ihr Ehemann Herman liegt, ein ehemaliger Master Sergeant der amerikanischen Armee, und vergoß ein paar Tränen. "Ich habe mich bei ihm bedankt, daß er mit mir zusammen einen so feinen Sohn großgezogen hat", erzählte sie. Die Nachricht war es wert. "Er hat es geschafft. Sein Wunsch hat sich erfüllt."
Er - das ist Herman Edwards jr., der Anfang September, wenn die neue NFL-Saison beginnt, die schwerste Aufgabe seines Lebens antritt. Er muß beweisen, daß er nicht nur intellektuell der Aufgabe gewachsen ist, fünfzig muskelbepackte Profis und einen Stab von zehn Assistenten auf Linie zu halten....
Jets-Anhänger, die befürchten, daß der neue Mann innerlich zu weich ist, sollten dessen Mutter fragen. Die kennt ihren Sohn nur auf eine Art: als ehrgeizig und zielstrebig. Er wurde Footballspieler gegen ihre Einwände ("Ich wollt's net, ich fand es zu gefährlich") und setzte sich später bei den Philadelphia Eagles als Profi durch ("Nix hat ihn abgehalten"). Und er ließ sich auch als Coach nicht bremsen. Nach Stationen in Kansas City und Tampa Bay griff er bei den Jets nach der ersten Gelegenheit, sich beweisen zu können. Der fitneßbewußte Herman jr. verweigert sogar inzwischen die schwäbische Hausmannskost, mit der sie ihn gerne mal wieder verwöhnen würde. "Früher hat er alles gegessen", sagt sie und lacht. "Heute sind es nur noch Salate."
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