6. Juni 2007

Entenhausen steht Kopf: Anaheim gewinnt den Cup

Dies wäre der Ordnung halber zu vermelden, weil damit die NHL-Saison zu Ende ging: Die Anaheim Ducks besiegen im fünften Match der Serie in eigener Halle die Ottawa Senators mit 6:2 und holen sich den Pott. Ottawa mag zwar in der Auseinandersetzung qua Geographie als das kanadische Team gelten. In Wirklichkeit sind die Ducks (die am Anfang der Saison das Wort "Mighty" eingebüßt hatten) die kanadische Mannschaft. Kein NHL-Club beschäftigt soviele Profis aus dem Mutterland des Sports wie Anaheim. Scott Niedermayer wurde zum MVP ernannt. Er war der einzige, der den Stanley Cup schon mal gestemmt hatte (in New Jersey). Ausnahmetalente wie Teemu Selänne und Chris Pronger, denen auf ihren bisherigen Stationen der Erfolg verwehrt geblieben war, können nun ebenfalls beruhigt ihr Pferd besteigen und in den Sonnenuntergang reiten.

Hier noch ein Schlenker zu Ottawa, wo man nun vom nächsten Jahr träumt. Die Passage ist aus einem Text, der vor Beginn des Finales durch die Ritzen fiel:
"Wenn die Anhänger einer Sportmannschaft in Nordamerika nach eine Erklärung dafür suchen, weshalb ihr Club seit Jahrzehnten keinen Titel mehr gewonnen hat, kommt schon mal Aberglauben in Spiel. Es ist so viel einfacher, sich vorzustellen, dass ein Fluch auf einem Team lastet, als die tausend Gründe aufzulisten, die für den Mangel an Erfolg verantwortlich sind. In Ottawa, wo einst die besten Eishockeyspieler des Kontinents einen Stanley-Cup nach dem anderen gewannen, ist man deshalb irgendwann auch auf eine solche Vorstellung verfallen. Denn kaum hatten die Senators anno 1930 ihren überragenden Verteidiger Francis “King” Clancy (Foto) an ihren größten Rivalen, die Toronto Maple Leafs, verkauft, da gingen sie auch schon pleite. Und es dauerte bis 1992, ehe man in der kanadischen Hauptstadt wieder das Geld zusammen hatte, um eine Mannschaft für die National Hockey League auf die Beine stellen zu können.

Den Fluch soll damals der kleine Clancy ausgesprochen haben, weil er sich ärgerte, dass sein alter Club für ihn mehr Geld bekam, als er selbst verdiente. “Ich werde zwanzig Jahre tot sein, ehe ihr wieder den Cup stemmen könnt”, soll er Ottawas damaligem Trainer vor seiner Abreise zugerufen haben.

Den neuen Senators mit dem Emblem eines wehrhaften altrömischen Soldaten auf der Brust dürfte das nur Recht sein. Die zwanzig Jahre sind - nachdem Clancy 1986 gestorben war - vor kurzem abgelaufen."
Memo nach Ottawa: Kommt Zeit, kommt Cup.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Diese Wochenende gings mal ab nach Ottawa! Luxus(reise) fürs kleine Geld hier: http://www.r1a.de