27. April 2007

Doping im Baseball: Endlich Licht im Dunklen

Das Bild einer dopingverseuchten Baseball-Liga wird konkreter und deutlicher: Ein ehemaliger Bat Boy der New York Mets hat im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft gestanden, jahrzehntelang Spielern illegale Mittel besorgt und verkauft zu haben. Einige der Profis stehen noch immer in der Liga in Lohn und Brot. Wie weit die Angelegenheit gediehen ist beschreibt die New York Times. Für alle, die nicht wissen können, was ein Bat Boy ist: Er arbeitet traditionell als Geh-mal-mach-mal-tu-mal-Assi in der Umkleidekabine und auf dem Spielfeld, wo er tatsächlich den Baseballschläger einsammelt, wenn der Batter ihn vor dem Antritt zum Lauf zur ersten Base hinter sich/neben sich fallen lässt. Unser Junge heißt Kirk Radomski, ist inzwischen 37 und zwar zwischen 1985 und 1995 bei den Mets im Einsatz. In den zehn Jahren danach sattelte er um: Er besorgte Anabolika, Amphetamine, Wachtumshormone und hinterzog das Geld der Steuer. Dafür drohen ihm jetzt bis zu 25 Jahre Gefängnis. Sein Geständnis wird allerdings dafür sorgen, dass er relativ leicht vom Haken kommt.

Die Namen seiner Kunden wurden von den Ermittlungsbehörden bislang nicht genannt. Die Spur zu ihm scheinen die Strafverfolger im Rahmen ihrer Arbeit im BALCO-Verfahren gefunden haben. Dafür spricht, dass Jeff Novitzky, der schon in Kalifornien die treibende Kraft war, auch hier involviert ist.

BALCOs Nummer eins Victor Conte konzentriert sich, nach abgesessener Gefängisstrafe, mittlerweile in seinem alten Büro wieder auf das Geschäft mit Nahrungsergänzungsmitteln. Die Einnahmen scheinen zu sprudeln. Vor seiner Tür stand neulich ein Bentley.

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