Alle Jahre wieder und trozdem viel zu selten beschäftigt sich jemand mit der Frage: Weshalb entscheiden sich Football-Trainer im Regelfall während eines Spiels lieber für den Punt und gegen einen Fourth-Down-Versuch? Weshalb meiden sie die Two-Point-Conversion wie die Pest? Woher kommt die Angst vorm Risiko?
Es geht doch auch anders: Wie im Fall dieser High-School-Mannschaft in Arkansas, die ohne Punter und ohne Kicker antritt. Die jedes Fourth Down mit der Angriffsformation spielt, um in Ballbesitz zu bleiben. Und die damit gar nicht so schlecht fährt. Die Arbeitsweise hatte Sports Illustrated neulich beschrieben. Jetzt hat sich Wall-Street-Journal-Blogger Carl Bialik damit beschäftigt und herausgearbeitet, dass zwischen den Punt-Leistungen der Teenager und denen der Profis ein erheblicher Unterschied besteht. Statistisch gesehen – also im Durchschnitt – mag sich das durchaus so abbilden. Aber eine solche Betrachtung verwischt eine andere Dimension des konservativen und ängstlichen Verhaltens der NFL-Trainer: Weil sie nichts riskieren wollen, berauben sie sich auch noch taktischer Varianten, mit denen sie den Gegner düpieren könnten. Es gibt so gut wie keine Fake Punts in der NFL oder Fake Field Goals.
2 Kommentare:
Letzte Woche haben wir gegen die Giants ja mal einen Fake FG-Run gesehen. Ist aber in der NFL sehr sehr selten, da geb ich dir Recht.
Der immer lesenswerte Tuesday Morning Quarterback auf espn.com propagiert schon seit Jahren mit Verve das Ausspielen des vierten Versuchs, auch belegt mit allerhand Statistik und AccuScore-Simulationen.
Aber vielleicht bewirkt der neue Trend zu jungen Coaches auch eine Abkehr vom Dashabenwirimmerschonsogemacht (auch bei den Football-Kommentatoren im TV).
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