Die Dampfwalze namens ESPN hat den Markt der lokalen Sportberichterstattung in den USA im Blick und wird den Tageszeitungen in den großen amerikanischen Städten schwer zu schaffen machen. Und nicht nur den Zeitungen in ihrer Printform, sondern vor allem bei den Online-Ausgaben. Einen Teil der Wegbegradigungen wird man in Form von Verpflichtungen von bekannten Sportjournalisten erleben, denen das Medienunternehmen gewohnheitsmäßig mehr bezahlt als die Verlage das wollen oder können. Einen anderen Teil werden wir im Rückzug der Zeitungsredaktionen von klassischer täglicher Team-Berichterstattung erleben. Der Kostendruck wäre schon ohne die aktuelle Anzeigenflaute enorm.
Das kann man beklagen oder mitleidig kommentieren wie The Big Lead das heute getan hat. Das kann man aber auch als Chance für ein paar andere Leute begreifen. Denn dies wirkt wie die bislang beste Gelegenheit, für talentierte Blogger mit Blick für den lokalen Stoff und einer news-orientierten Aufarbeitung des Sportgeschehens die Tür zu einer wirtschaftlich tragfähigen Perspektive. Entweder als integraler Bestandteil von existierenden Zeitungsseiten oder als Allein-Leistung.
Warum lohnt es sich, schon heute darüber zu reden? Weil ähnliche Entwicklungen auch auf Deutschland zukommen werden. Vor allem dann, wenn ESPN beschließt, in den deutschen Markt einzusteigen.
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