4. März 2008

Blogs mit dem gewissen Etwas machen manche Leute einfach nervös

Amerikanische Sport-Blogger sind entweder
a) witzig
b) schlagfertig
c) respektlos
d) neugierig
e) kommunikativ
f) nervtötend
oder alles zusammen oder kommen in irgendeiner Kombination dieser Eigenschaften daher.

Sie sind NICHT
a) einflussreich
b) wohlhabend
c) wirtschaftlich abhängig von ihrer Schreiberei
d) leicht einzuschüchtern.

Und sie freuen sich, wenn ihre kleinen Stichelein und Provokationen ihre eigentlichen Zielpersonen aus der Sport- und Medienwelt aus der Ruhe bringt. Neulich äußerte sich Paul (korrigiert: Tony) Kornheiser (Washington Post, Pardon The Interruption, Monday Night Football) lang und breit und ziemlich genervt darüber, wie er mit den neuen Aufpassern und Nörglern aus dem Internet umgeht. Aber er behielt die Fassung und wie wir hier sagen: He staid in character.

Schon weit weniger cool scheint der Anwalt von George Karl, Trainer der Denver Nuggets, drauf zu sein, wenn es darum geht, die lästige Publizität abzuwehren, die seinem Klienten durch den Blog Fire George Karl blüht. Vor ein paar Tagen bekam der Blogger eine Email in einem ziemlich aggressiven Ton und mit einer Klageandrohung für den Fall, dass der aufmützige Schreiber die Grenzen der freien Meinungsäußerung überschreitet. Man könnte das auch als einen Einschüchterungsversuch bezeichnen.

Typisch Denver. Die Stadt hat zwar zwei Zeitungen, die Denver Post und die Rocky Mountain News. Aber dabei handelt es sich um Blätter mit Schreibern, die ihre Sportfiguren devot verehren und vor jeder Konfrontation zurückschrecken. Diese subalterne Haltung verführt natürlich die Spieler und Trainer dazu zu glauben, sie seien mächtig und im Zweifel stärker als die veröffentlichte Meinung.

Die Denver Nuggets spielen nicht gut, nachdem Karl sie in der ersten Phase nach seiner Übernahme der Mannschaft durchaus in Schwung gebracht hatte und durch den Allen-Iverson-Trade ziemliche Erwartungen entstanden waren. Das muss nicht unbedingt an George Karl liegen. Klar ist allerdings, dass er seit seinen relativ erfolgreichen Jahren mit den Seattle SuperSonics in den Neunzigern sicherlich höher eingeschätzt wird, als er es verdient hat.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

ist Paul der Bruder von Tony ? ;)