9. April 2009

Horror für Cujo

Wo es eine Statistik wie diese gibt, die einen – ungerne – daran erinnert, dass man im Eishockey in Nordamerika Torleuten die Siege ihrer Mannschaft persönlich zuschreibt, gibt es natürlich auch eine Statistik wie diese: In der werden die Niederlagen eines Teams dem Mann in die Schlittschuhe geschoben, der vor dem Stahlstangen-Halbkäfig steht. Es gibt auch da über eine neue Bestmarke zu schreiben. Der Name zu der Geschichte: Curtis Joseph, Spitzname Cujo (in Anspielung an einen Roman von Stephen King). Der hat es in seiner Karriere nur einmal bis in die zweite Runde der Playoffs geschafft. Sein Fehler? Sich von Mannschaften anheuern zu lassen, die schlecht waren. Joseph spielt zur Zeit in Toronto (zur Zeit ganz schlecht).

Wie nicht anders zu erwarten, kommt der klassische Sportjournalist angesichts einer solchen Faktenlage allerdings zu einer mitleidigen Feststellung: Solch eine Statistik sei dubious, wofür man im Deutschen das Wort "fragwürdig" benutzen würde. Ich bin sicher, man muss bei AP nicht lange suchen, um festzustellen, dass sie ein solches Wort im Zusammenhang mit der Sieges-Meldung nicht verwenden würden. Nein, in dieser Meldung geht man sogar noch einen Schritt weiter und extrapoliert aus dem Zahlenwerk jene absolut fragwürdige Bewertung: Martin Brodeur habe sein Tor "besser verteidigt als jeder andere in der Geschichte der NHL". Worauf wir noch warten, ist ein Neuschöpfung aus der Wortschmiede. Da Brodeur der "winningest" Torwart ist, wäre Joseph dann der "losingest"?

1 Kommentar:

Ben hat gesagt…

"Der hat es in seiner Karriere nur einmal bis in die zweite Runde der Playoffs geschafft."

Stimmt nicht, das hat Curtis Joseph öfters geschafft. 1998–99 und 2001–02 hat er es mit den Maple Leafs sogar in die Eastern Conference Finals (3.Runde) geschafft.

"Sein Fehler? Sich von Mannschaften anheuern zu lassen, die schlecht waren."

Stimmt eigentlich auch nicht, richtig schlecht war nur sein zweites Jahr in Phoenix. Seine Statistiken mit St.Louis, Edmonton, Toronto und Detroit sind mehr positiv als negativ.