Es gibt nur wenige Sportler, die begreifen, welche politische Kraft sie entwickeln könnten, wenn sie mal nur einen kurzen Moment lang nachdenken und den Mund aufmachen würden. Eigentlich verwunderlich, wenn man weiß, dass viele Athleten zumindest in den USA ein College besuchen und dort Bücher lesen und vielleicht auch mal einen Zeitungsartikel. Aber Profis wären nicht erfolgreich, wenn sie nicht in erster Linie Taktiker auf der Suche nach dem unfair advantage, nach dem Erfolg und nach der Knete wären. Niemand hat das deutlicher gemacht als Michael Jordan, als man ihm erklärt hat, unter welchen ausbeuterischen Bedingungen die Menschen in Asien die Schuhe und Sportklamotten herstellen, die Nike unter Jordans Namen verkauft und die ihm persönlich im Jahr mehr als 30 Millionen Dollar Lizenzeinnahmen bescheren. "Das ist Nikes Problem", hat er gesagt und kam damit tatsächlich ungeschoren davon.
Ira Newble ist nicht mal ein Mini-Jordan, sondern ein Ersatzmann auf der Bank der Los Angeles Lakers, die ab dieser Woche mit den San Antonio Spurs um den Einzug in die Finalserie der NBA kämpfen. Er ist ein Mensch, der gerne etwas tun würde, um das Elend der Welt zu reduzieren. Aber als er noch bei den Cleveland Cavaliers spielte, holte er sich seine erste große Abfuhr: LeBron James - Arbeitsziel: Milliardär - weigerte sich, eine Petition zu unterschreiben, mit denen Newbie auf die Rolle der Chinesen im Sudan (mit den schlimmen Auswirkungen für die Region Darfur) aufmerksam machen wollte.
Ehe wir hier die ganze Angelegenheit nacherzählen, empfehlen wir lieber die Lektüre dieses Blogeintrags und dieses Artikels in der Los Angeles Times, der das Thema ausführlicher abhandelt.
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2 Kommentare:
Newble
Danke. Ist korrigiert.
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