28. Mai 2009

Wenn Kobe arbeitet

Das jüngste Werk von Spike Lee hat verhältnismäßig wenig Wirbel produziert. Was sicher auch auch daran liegt, dass es nicht im Stil einer Kinopremiere hochgepeitscht wurde, sondern auf ESPN lief. Einfach so, ohne Werbeunterbrechung. Von dieser Stelle aus wird es zu dem Streifen keinen Kommentar geben, weil mich die Hagiographie von Sportlern nicht interessiert. Nur so viel: Spike Lee ist neben Woody Allen der berühmteste Basketballfan der New York Knicks, seine Filme spiegeln die Lebensumstände und die historischen Figuren des schwarzen amerikanischen Alltags wieder. Seine Rolle als Gestalter von frühen Michael-Jordan-Spots für die Schuhe der Firma Nike half dem jungen Jordan, aber auch dem Regisseur. Sein neues Ding, der Kobe-Bryant-Film mit dem Titel Kobe Doin' Work ist die Nachahmung einer Idee, in der Zinedine Zidane aufwändig mit vielen gleichzeitig auf ihn gerichteten Kameras porträtiert wurde.

Aber weil wir gerade Playoffs haben und die Lakers gestern mit 3:2 in der Serie gegen Denver in Führung gingen und Kobe damit nur noch einen Sieg braucht, um in die Finalserie zu kommen, wollen wir das Thema nicht verschweigen. Hier ein ausführlicher Text vom Dienstag, der in seiner überschrift die Prämisse verrät. Er heißt Defending Kobe Doin' Work. Man kann zu dem Thema aber auch die Abhandlung von Bill Simmons auf ESPN lesen, die das Projekt im Kontext würdigt und verreißt: "Das ist die Art und Weise, wie man die Medien nutzt. Kontrolliere den Zugang, nutze einen eigenen Filter, sage nichts Grundlegendes, spiele eine Rolle, schlachte die Erträge aus."

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