15. Mai 2009
Wo das mit dem ohne Grenzen seine Grenzen hat
Die Kanadier mögen zwar keine Mannschaft in der NHL haben, die das Zeug zu einem Stanley-Cup-Sieger hat (anstelle dessen sind die US-Clubs mit kanadischen Spielern gespickt). Aber das Land ist voller sportbegeisterter Menschen. 1,9 Millionen haben neulich eingeschaltet, um die Vancouver Canucks (Kanada) und die Chicago Blackhawks zu sehen. Und immerhin eine halbe Million saßen bei Detroit Red Wings gegen Anaheim Ducks an den Bildschirmen. Das heißt: sportbegeistert muss man vielleicht dann doch relativieren. Für eine NBA-Playoff-Begegnung zwischen den Denver Nuggets und den Dallas Mavericks wurden von der Quotenmessfirma 17.000 Zuschauer ermittelt. Die Zahl erreicht man bereits, wenn Leute aus Versehen ihre Apparate nicht ausschalten und ins Bett gehen. Sie zeigt, dass der ehrenwerte Versuch der Basketball-Liga, in den Norden zuexpandieren und dort einen vernünftigen Eindruck zu hinterlassen, nicht gefruchtet hat. Die Toronto Raptors sind nie über den Status einer lokalen Größe hinausgekommen. Und die Vancouver Grizzlies spielen schon seit ein paar Jahren in Memphis. Dort – und das liegt nicht an der fehlenden Begeisterung in Kanada – sieht alles verschärft danach aus, dass bald die Lichter ausgemacht werden. Erstes Indiz: die Merchandisingfirma hat keine Lust mehr. Kein Wunder. Wenn man sieht, wie leer die Halle ist. Mit einem Schnitt von etwas mehr als 12.000 Zuschauern pro Heimspiel liegen die Grizzlies abgeschlagen an letzter Stelle der Besucherstatistik.
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