Sebastian Vollmer hat erst drei komplette Spiele in der NFL abgewickelt. Aber wie er das gemacht hat, überrascht so einige, die die New England Patriots von Berufs wegen ganz genau beäugen. Schließlich ist dies sein erstes Jahr in der Liga. Eigentlich hätte man erwarten dürfen, dass er meistens draußen am Spielfeldrand steht und von seiner Chance träumt. Ich habe ihn vor zwei Wochen im Stadion in Foxborough getroffen und mich länger mit ihm unterhalten. Daraus ist ein Text für die FAZ geworden, der in der letzten Woche zuerst gedruckt wurde und dann auch online lief. Dass man in in seiner Heimat an dem Werdegang des 25-jährigen aus Kaarst Interesse hat, liegt auf der Hand. Es gibt außer ihm keinen NFL-Profi aus dem Football-Entwicklungsland Deutschland. Obendrein war er der erste Bundesbürger, der gedraftet wurde und einen Mehr-Jahres-Vertrag bekam (3,105 Millionen Dollar Volumen, davon 1,76 Millionen garantiert). Dass jetzt auch die Amerikaner immer wieder Vollmer-Geschichten produzieren, ist schon sehr viel bemerkenswerter. Das jüngste Beispiel heute im Blick auf das bevorstehende Match gegen die Indianapolis Colts kommt von der Online-Redaktion des lokalen Bostoner Sportkanals NESN.
Der Artikel geht auf eine Besonderheit ein, mit der Vollmer am Sonntag in Stadion der Colts zum ersten Mal konfrontiert werden wird. Die enorme Lautstärke der Zuschauer, die versuchen, den Snap Count der gegnerischen Angriffsreihe zu ersticken. Für eine eingespielte Angriffsreihe ist eine solche Ausgangslage schon schwierig genug. Einen Neuling muss es geradezu nervös machen. Das Problem: Wer zu schnell loslegt, verursacht womöglich eine Strafe, bei der die Mannschaft an Yards verliert. Wer von den Offensive Linemen zu langsam reagiert, so Coach Bill Belichick, kommt einen halben Schritt zu spät: "Das bedeutet nicht nur Tackles und Sacks, sondern gewöhnlich Ballverlust."
Das Match findet am Sonntagabend Ortszeit statt und wird von NBC übertragen. Indianapolis ist noch ungeschlagen. Die Patriots haben von ihren acht Partien zwei verloren.
Bild: New England Patriots
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