6. November 2009

Frauenfußball: Hart im Geben

Jetzt wird auch im College-Fußball der Frauen ordentlich zugelangt. ESPN hat Ausschnitte aus einem Spiel zwischen der Universität Brigham Young in Provo/Utah (Kürzel: BYU) und New Mexico zusammengeschnitten. Höhepunkt: eine extrem giftige Person im roten New-Mexico-Trikot reißt eine von der Attacke total überraschte Gegnerin derart massiv am langen Zopf zu Boden, dass man fürchten muss, ihr würde dabei der Nacken gebrochen. BYU gewann das Match mit 1:0 und erreichte damit das Finale des Conference-Turniers (via The Big Lead)

Viele der Berichte zu dem üblen, mit vielen hintertückischen Fouls gespickten Auftritt der Lobos sind übrigens ähnlich bedenklich: Da ist meistens von catfight die Rede, einem Begriff mit dem man in den USA die Auseinandersetzung zwischen Frauen charakterisiert. Garniert mit Aussagen wie dieser: "Das unterstützt, was viele Sportfans seit ganz, ganz langer Zeit sagen: weibliche Athleten sind eindeutig härter als die Männer. Egal in welcher Sportart, du kannst genauso mit einem Schlagabtausch in einem Spiel der Frauen rechnen wie in einem der Männer."

Mal abgesehen davon, dass die Tatsache, dass Frauen sich womöglich auf dem Fußballplatz genauso in die Haare geraten wie die Männer – es bedeutet nicht, dass sie sich härter und womöglich brutaler und unfairer verhalten. Das Problem ist eher die Klischeevorstellung von einem Rollenbild, das man Frauen zugemessen hat. Danach haben die sich selbst auf dem Sportplatz gefälligst nett und zuvorkommend zu verhalten. Es gibt allerdings Phänome im Frauensport, die man von den Männern nicht kennt. Das beste Beispiel: Jene bizarre Abstrafungsaktion gegenüber der Torfrau der US-Nationalmannschaft bei der letzten WM in China. Immerhin: die Torfrau – Hope Solo – spielt wieder. Der Coach, den sie laut und vernehmlich attackiert hatte, verlor seinen Job.

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