13. Juli 2008

Starbury-Schuh-Firma hat Konkurs angemeldet

Die Idee hatte etwas Verführerisches: Eine Firma bringt einen extrem preiswerten, tauglichen Basketballschuh für 15 Dollar auf den Markt, arbeitet mit einem bekannten NBA-Spieler als Werbefigur und eröffnet einen Laden nach dem anderen, um Sportbekleidung und Sportmode für Leute mit ganz, ganz niedrigem Einkommen zu verkaufen. Die Idee scheint auf falschen Voraussetzungen aufgebaut gewesen zu sein. Steve & Barry's, das Unternehmen hinter dem Starbury-Schuh, hat Konkurs angemeldet. Die Entwicklung betrifft auch andere Vertragspartner wie etwa Venus Williams. Die Chefs der Company schieben ihre Probleme auf den gegenwärtigen wirtschaftlichen Abschwung in den USA, der die Zielgruppe in den Niedrigeinkommen-Schichten stärker betrifft als die Prestige- und Luxusklientel. Vor allem die stark gestiegenen Benzin-Preise schneiden in vielen Familien ins Budget. Aber theoretisch sollte dies sogar ein Pluspunkt für die Kette sein, die mehr als 200 Läden betreibt. Denn für Schnäppchen-Produkte gibt es auch in schlechen Zeiten einen Markt. Nur kommen die Kunden dann aus etwas besser situierten Kreisen.

Sogenannte Analysten im Umfeld von Wall Street sind denn auch der Auffassung, dass es sich hierbei um eine Ausrede handelt. Vermutlich konnte das ganze Konzept nie funktionieren, weil die Margen nicht da waren. Wie Steve & Barry's trotzdem die Banken beschwatzt haben, um Geld für ihre Expansionspläne zu bekommen, ist noch nicht bekannt. Sie stehen mit 135 Millionen Dollar in der Kreide. Ein Konkursverfahren bedeutet nicht zwingend das Ende einer Firma. Wenn die Gläubiger auf ihre Forderungen verzichten oder (in der Hoffnung auf eine spätere Tilgung) umschulden, hat eine Firma eine Überlebenschance. Genauso wie Stephon Marbury, der ein Jahr vor dem Ablauf seines Vertrages mit den New York Knicks, vermutlich noch immer für den einen oder anderen NBA-Club interessant sein wird. Nicht aus sportlichen Gründen – jede Mannschaft, zu der Marbury stößt, spielt schlagartig schlechter – aber aus salary-cap-technischen Gründen. Die spannende Frage der nächsten Wochen wird deshalb lauten: Wieviel an Gegenwert werden die Knicks bei einem Trade erhalten? Und ab wann akzeptieren sie das Unvermeidliche? Dass sie für ihren Point Guard so gut wie nichts Brauchbares bekommen werden (via SportsByBrooks).

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