20. November 2007
Der Stipendiat unterwegs: Wie man sein Taschengeld nicht aufbessert
College-Footballspieler in den USA sind zwischen 19 und 23 Jahren alt und also volljährig. Das heißt nicht, dass sie wissen, wie die Welt funktioniert. Dass ihnen jemand ein Stipendium im Wert von 20.000 Dollar pro Jahr zubilligt, weil sie als Linemen oder als Cornerback ins System passen, halten sie für normal. Dass sie auf der anderen Seite neben dem eigentlichen Studium und dem Training keine Zeit habem, ihr Taschengeld aufzubessern, für schwierig. Angesichts solcher Verhältnisse kommen dann schon mal ein paar von ihnen auf die Idee, sich bei Auswärtsspielen selbst zu bedienen. Nach dem Motto: Wenn das Hotel die Radiowecker und Kissen nicht festgenagelt hat, darf man davon ausgehen, dass sie im Übernachtungspreis enthalten sind und deshalb mitgenommen werden dürfen. Ein Gag oder prank, wie man das in den USA nennt? Das muss man ausschließen, wenn die gleichen 20 Leute sich gleich in mehreren Städten und Hotels so verhalten. Die Leitung der Sportabteilung der Universität Mississippi (Ole' Miss) in Oxford hat die betroffenen Burschen trotzdem nicht gleich von der Hochschule geworfen. Das seien alles gute Jungs, die einfach falsche Entscheidungen getroffen haben, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme. Die haben dann auch für die Ware bezahlt, als die Rechnungen der Hotels eintrafen. Jetzt können sie die Sachen weiterverhökern - ohne schlechtes Gewissen.
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