Es gäbe heute einen sehr guten Anlass, die Geschichte von der Erfindung eines berühmten Sportdrinks zu erzählen. Denn soeben erreicht uns die Nachricht, dass der Schöpfer der Erfrischungsbrause namens Gatorade gestorben ist. Aber die meisten Nachrufe enthalten das Wesentliche, also sparen wir uns das. Dr. Robert Cate wurde 80 Jahre alt, was für die Qualität seiner Kreation spricht. (Wir erinnern uns: der Mann, der das Joggen erfand, um dem Herztod zu entgehen, starb vergleichsweise jung an Jahren - am Herztod). Gatorade hat nicht nur Cate und seinem ehemaligen Arbeitgeber, der Universität Florida viel gebracht, von deren Spitznamen (Gators) sich der Produktname ableitet, es hat die Sportkultur bereichert. Kaum eine Werbeaussage hat je die Verbindung von Sport und Starkult so gut in einen Slogan gepackt wie "Be like Mike". Sie glorifizerte den Basketballer Michael Jordan auf eine fast schon religiöse Weise. Zum Beispiel so:
Zum Glück gab es auch Kreative, die so etwas gekonnt auf die Schippe genommen haben:
Gatorade steht aber noch für etwas anderes: für die eiskalte Dusche, die man Trainern nach dem Gewinn eines Titels über den Kopf kippt.
Erfunden wurde das nach Recherchen von Frank Deford vor etwa 20 Jahren von einem Footballprofi der New York Giants, der sich auf diese Weise bei seinem damaligen Trainer Bill Parcells für die herbe Behandlung im Laufe der Saison bedanken wollte. Wobei man Deford recht geben muss. Die einst so spontan wirkende
Aktion ist zu einem albernen Ritual verkommen. Man muss annehmen, dass Gatorade für die Ausschüttung bezahlt. Denn meistens sind ndie Fernsehkameras da, um den Augenblick und das Gesicht des Coaches einzufangen.
Während die eiskalte Ladung in den Nacken gesundheitsschädlich sein kann, wirkt das Getränk, über die richtigen Kanäle inhaliert, kleine Wunder. Manche schwören darauf als Kampftrunk gegen den Kater am Morgen. Manche halten es für ein Mittel gegen Kopfschmerzen und gegen Nierensteine. All das kann von dieser Warte aus nicht bestätigt werden. Wenn man nicht säuft und nicht raucht und einigermaßen schläft, kommt man wohl auch ohne aus. Ach ja. Und beim Sport tut's auch Wasser.
1 Kommentar:
Am überraschendsten an dem Post finde ich, dass jemand das Joggen erfunden hat. Laufen durch den Park - da ist keiner vorher drauf gekommen? Seltsame Welt.
(Auch erstaunlich ist die Promi-Dichte im Gatorade-Spot. Die haben ja sogar einen von den Blues Travellern die Mundharmonika spielen lassen - der braucht allerdings Gatorade garantiert nur für den Kater).
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