Das Spiel zwischen den New York Knicks und den Chicago Bulls am Samstag war nicht zum Anschauen. Während man in Manhattan darauf wartet, dass entweder Isiah Thomas endlich gefeuert wird oder Stephon Marbury abgegeben (oder beides) - immer nach dem Motto: je lauter das Theater, desto lieber - muss man sich in Chicago fragen, wieso eine ziemlich eingespielte Mannschaft nicht besser kombiniert und harmoniert. Man muss sich fragen: Was macht Coach Scott Skiles im Training mit seinen Leuten? Probiert er jeden Tag irgendetwas Neues aus, was dann im Match gegen einigermaßen motivierte Gegner nicht funktioniert? Oder sieht er etwas, was wir nicht sehen? Grotesk, wie oft und unbelehrbar einzelne Spieler am Ende vieler Spielzüge die Übersicht verlieren und den freien Mann nicht sehen, sondern im Alleingang auf den Korb zusteuern (und ihn nicht treffen). Vielleicht wollen die Bulls aber auch einfach nur den Herrn Hollinger blamieren, die vor der Saison das Team zum besten in der Eastern Conference hochschrieb und, ohne auch nur mit der Wimper zu zu zucken, eine Niederlagenprojektion von 27 anbot. Die Bulls stehen nur Zeit bei 2:9, haben also nach elf Begegnungen schon ein Drittel dessen eingefahren, was ihnen Hollinger zugetraut hatte.
Den gleichen Stand haben übrigens auch die Houston Rockets erreicht: Hollinger kalkulierte eine Saisonbilanz von 61:21. Der Zwischenstand derzeit: 7:7 (also bei den Niederlagen ebenfalls ein Drittel).
Zurück zu den Bulls: Es kann nicht an Luol Deng alleine liegen, dass die Mannschaft derartig aus den Fugen geraten ist. Der saß am Samstag mit Rückenproblemen auf der Bank. Und es kann auch nicht an den Diskussionen rund um Kobe Bryant und einen möglichen Tausch mit den Los Angeles Lakers liegen, der lange Zeit die Diskussionen beherrschte und dann verstummte. Damals konnte man noch behaupten: Ein Trade würde die Chemie eines guten jungen Teams belasten. Angesichts der gegenwärtigen Schieflage, kann man eigentlich nur eines sagen: ein Bryant-Trade wäre mehr als eine Hilfe. Er wäre eine Offenbarung.
2 Kommentare:
Hollingers Prognose ist nicht mehr zu erfüllen: beim jetzigen Record müssten die Bulls 59 von 71 Spielen gewinnen. Kobe dürfte erst nach dem 15. Dezember 07 wieder interessant werden, denn da werden bei den Bulls zwei Spieler frei, die als Trademasse funktionieren könnten: Joe Smith & Andre Nocioni. Allerdings hatte Bulls-GM John Paxson einen wie auch immer gearteten Trade Bryants wiederholt ausgeschlossen. Luol Deng wird sich wieder fangen, letzte Saison war er einziger Bull, der alle 82 Spiele startete, und auf die Zähne beißen kann er auch.
Der sieg der Knicks, hat deren Besitzern sicher nicht in die karten gespielt. Bei einer Niederlage hätte Isiah Thomas sicher gehen müssen. Und zu allem Überfluss hat Stephon Marbury auch noch ganz passabel gespielt. Und sollte Zach Randolph das Team nicht verbessern? Davon habe ich am Samstag aber nichts gemerkt.
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