In Barcelona hat man fußballmäßig längst verstanden: Man muss sich größeren Zielgruppen-Märkten außerhalb des eigenen Aktionsradius zuwenden, wenn man neue Einnahmequellen aufreißen will. Die Premiere League mit ihren superreichen Vorzeigeclubs macht es allen anderen schließlich deutlich vor. Aber auf diese Idee muss man erstmal kommen: Der FC will in den USA ein Fußball-Team auf die Beine stellen, um von dort aus den potenziellen Fans in Lateinamerika näher zu kommen. Zugegeben: Ihr Antrag konzentriert sich auf den Standort Miami, wo ein enormer spanischsprechender Ethnik-Mix zuhause ist (mit Einwanderern nicht nur aus Kuba und Mexico, sondern auch aus Nicaragua, Honduras und Kolumbien). Miami sei das "Tor zu Amerika" für die Menschen aus dem Süden des Kontinents, sagte Barcelonas Präsident Joan Laporta der New York Times.
Der Grund für diese eigenartige Erklärung: Barcelona ist bereit, zusammen mit einem bolivianischen Geschäftsmann 50 Millionen Dollar auszugeben, um sich in Major League Soccer einzukaufen. Die MLS hat momentan kein Team in Florida (nachdem vorherige Versuche wirtschaftlich gescheitert sind). Ob es dazu kommt, entscheiden die Granden der Liga in der nahen Zukunft. Bislang haben sie erstmal wohlwollend zur Kenntnis genommen, dass man ihnen in Spanien Komplimente macht. "Wir glauben, dass Fußball in den Staaten erwachsen wird", sagte Laporta. “Wir wollen Teil davon sein."
Nicht so erwachsen übrigens, dass es Borussia Mönchengladbach gereizt hätte, zur Vorbereitung auf die laufende Saison nach Denver zu reisen und dort – wie verabredet – das Traingslager in der Höhe durchzuführen, was vielleicht jene müden roten Blutkörperchen in Schwung gebracht hätte, die jetzt Christian Ziege in der niederrheinischen Tiefebene auf Trab bringen will.
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