10. Oktober 2008

Zu früh gefreut


Ein Möbelhaus in Chicago hat vorher den Werbefilm gedreht, den man hinterher nicht mehr rechtzeitig fertigbekommen würde: den Film mit den strahlenden Gesichtern von ehemaligen Chicago-Cubs-Spielern, die sich über den World-Series-Erfolg der Mannschaft freuen. Das wäre wirklich was gewesen. Die Cubs haben schließlich seit hundert Jahren nicht mehr gewonnen und sind nach dem Ende der Durststrecke in Boston so etwas wie das arme Waisenkind von Major League Baseball. Die Hoffnungen der Alten und der Jungen platzten in der ersten Runde der Playoffs gegen die Los Angeles Dodgers.

Andere Hoffnungen platzen in diesen Tagen ebenfalls. Zum Beispiel jene von Team-Besitzer Sam Zell, der bis vor kurzem den Eindruck hatte, dass er den Club für über eine Milliarde Dollar verkaufen kann. Das war der Preis, den Mark Cuban geboten hatte. Die Finanzkrise, die soeben an der Wall Street alle in Dollar und Cent ermittelten Wertmaßstäbe pulverisiert, wird auch auf den Marktwert von Teams durchschlagen. Vor allem dann, wenn jemand gezwungen ist, wie vor ein paar Minuten auf dem Börsensender CNBC geunkt wurde, den gesamten Club oder Anteile daran zu verkaufen, weil er dringend Geld braucht. So etwas drückt die Preise. Ob der Kollege dabei an die Probleme der Moores-Familie gedacht hat?

Mark Cuban war mit den Dallas Mavericks am Donnerstag zu einem Vorbereitungsspiel gegen die Chicago Bulls in Chicago und wurde natürlich vor allem wegen der Cubs von den Reportern gelöchert.

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