Alles noch im Gerüchtestadium, aber nicht ohne Reiz: Angeblich reden Kevin Costner und Ron Shelton über Möglichkeiten und Wege, dem besten Sportfilm aller Zeiten 20 Jahre später eine weitere Episode hinzuzufügen. Der Film – Bull Durham – spielt im Minor League-Baseball-Milieu und wird aus der Perspektive einer Frau erzählt: dem belesenen, selbstbewussten Sportgroupie Annie Savoy, das sich in jeder Saison einen Spieler ihrer Mannschaft herausgreift, aber sich diesmal zwischen zweien entscheiden muss: zwischen einem aufstrebenden Pitcher und Total-Dummkopf und einem alten Catcher am Ende seiner Karriere. Der wurde in die Mannschaft geholt, damit der Junge noch das lernt, was ihm fehlt: ein Verständnis für Taktik und Wurfauswahl. Costner spielt den Catcher namens Crash Davis. Der Pitcher wird von Tim Robbins gegeben, der bei der Gelegenheit Susan Sarandon kennenlernte, die Darstellerin der Annie Savoy. Die beiden leben seitdem zusammen und haben zwei Söhne.
Abgesehen von der gelungene Ensemble-Leistung und den glaubwürdigen sportlichen Fähigkeiten von Costner, der bei den Dreharbeiten zwei Home Runs erzielte, während die Kamera lief, war das eigentlich Bemerkenswerte an dem Projekt das Script von Ron Shelton, der einst selbst als Minor-League-Profi gespielt hatte. Die Essenz: Komödie statt Klamauk und Klischeee. Er sorgte anschließend noch für zwei weitere Kinofilme, die sich mit Sportthemen beschäftigen: White Men Can't Jump und Tin Cup (ebenfalls mit Costner). Übrigens: Der Film erhielt in Deutschland einen kuriosen Titel verpasst: Annie's Männer. Man mag sich gar nicht ausmalen, wie die deutschen Synchron-Stimmen klingen. Susan Sarandon zum Beispiel produziert einen fabelhaften Südstaaten-Akzent (der Film spielt in North Carolina), durch den die intellektuell angehauchten Statements von Annie einen besonderen Charakter erhalten.
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