21. September 2008

Ryder-Cup 2008: Besitzerwechsel

Fünf Spiele vor dem Ende hatten die Amerikaner die Sache besiegelt. Jim Furyk gewann sein Match und brachte die US-Mannschaft auf den Zwischenwert von 14 1/2 Punkten. Genug um die nächsten zwei Jahre den Ryder-Cup in Verwahrung nehmen zu dürfen. Während es am Anfang des Tages noch ziemlich vielversprechend aussah, obwohl es schwierig ist, einen Zwei-Punkte-Rückstand aufzuholen, ging wenig später eine nach der anderen Kerze aus. Und da war es dann auch egal, dass Padraig Harrington in der letzten Partie schlapp machte. Und dass Lee Westwood langsam aber sicher die Luft ausging. Die beiden verstärkten damit nur den Gesamteindruck eines erstaunlich schwachen Auftritts und ließen das Endergebnis noch ein wenig unangenehmer aussehen.

Tatsächlich hatte sich die Niederlage am ersten Tag abgespielt, als die Europäer mit drei Punkten zurückfielen – tief die Kellertreppe hinab, von wo nur einer den Himmel sah: Ian Poulter, dem man nicht mal das verlorene Spiel am Freitagmorgen an der Seite von Justin Rose ankreiden konnte. Denn ihm hatte Rose dummerweise und unnötigerweise auf dem 18. Grün einen viel zu schwierigen Putt überlassen, den der nicht verwandeln konnte.

Theoretische Frage: Hätte Martin Kaymer in Louisville mehr gerissen als, sagen wir mal, Oliver Wilson, der ihm den letzten Startplatz streitig gemacht hatte? Kaum zu erwarten. Wilson machte seine Sache am Samstag im Foursome ("Klassischer Vierer") hervorragend und hatte es im Einzel mit Boo Weekley zu tun, dem Dumminator und Inbegriff des hässlichen Amerikaners. Die Partie ging erst auf der 16 zu Ende. Er hatte keinen Bogey gespielt. Publikumsliebling Weekley jedoch mehrere Birdies. Gegen Weekley hatte Kaymer bereits das Vergnügen im Matchplay-Format: im Frühjahr in Tucson/Arizona. Der Deutsche verlor.

Noch zu den Spekulation von gestern vor den Einzeln: Garcia war schlechter als erhofft. Poulter, Rose und der besagte eine Schwede bestätigten das Vertrauen, genauso wie McDowell. Hätte Hansen heute mehr Saft in der Batterie gehabt, ändert sich die Dramaturgie und die Jungs weiter hinten in der Spielfolge reißen sich vielleicht noch mal zusammen. Hat nicht geklappt. In zwei Jahren geht es in Wales weiter. Sicher nicht mit Nick Faldo als Captain. Der hat sein Pulver verschossen. Aber wahrscheinlich mit Paul Azinger getreu der Maßgabe: Never change a winning team.

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