Irgendwo auf der Welt muss ein Schiedsgericht sitzen, dass den inszenierten Jubel von Fußballspielern bewertet und Noten verteilt. Oder weshalb entwickeln Torschützen gleich nach dem Treffer diesen Pseudo-Rausch, in dem merkwürdige und völlig sinnlose Tänze und Showeinlagen aufgeführt werden, die überdies auch noch das Spiel aufhalten? Weil die Schiedsrichter so gerne ganz langsam zum Mittelkreis stiefeln, um mal richtig zu verschnaufen und gelassen auf die Jungs zu warten, die sich an der Eckfahne gegenseitig abgefingert haben?
Wohl kaum. Es muss etwas mit der einladenden Omnipräsenz der Kameras in den Stadien zu tun haben und der Logik einer Bildregie, die immer mehr das Drumherum berücksichtigt (darunter auch sogenannte reaction shots, die das Publikum zeigen und die WAGs und die Trainer, die hilflos am Rand herumzappeln). Das wird vermutlich alles noch schlimmer, ehe es wieder besser wird.
Viel schlimmer als im Fall von Fabian Espindola von Real Salt Lake in Major League Soccer geht wahrscheinlich aber gar nicht mehr. Der Argentinier springt jedes Mal eine Radwende plus Salto rückwärts, nachdem er den Ball im gegnerischen Tor untergebracht hat. So wie auch am Samstag in Carson gegen Los Angeles Galaxy. Problem Nummer eins: Bei der Landung verstauchte er sich den rechten Knöchel schwer und muss mindestens vier Wochen aussetzen. Problem Nummer zwei: Das Tor wurde wegen Abseits nicht gegeben. Wie die Übung aussieht, wenn sie gelingt, kann man in diesem Video sehen (im Anschluss an ein reguläres Tor). Entscheidende Stelle: ab 22. Sekunde (via The Big Lead und The Beautiful Game, wo man etwas voreilig behauptet hat, dass sich Espindola das Bein gebrochen hat).
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