15. September 2008

"Die schönste Sportart, die es gibt"

Es gibt diesmal einen traurigen Grund, den Text von David Foster Wallace in der New York Times über Roger Federer noch einmal zu lesen. Es war ein grandioses Stück, das sich jeder sports writer mit Ambitionen hinter den Spiegel stecken darf. Der amerikanische Schriftsteller hat sich vor ein paar Tagen im Alter von 46 Jahren in seinem Haus in Kalifornien das Leben genommen. Wallace verstand eine Menge von Tennis, weil er es in jungen Jahren selbst intensiv gespielt hatte. Der Globe and Mail in Toronto, Kanadas beste Tageszeitung, hat dazu in seiner informativen Würdigung sehr viel mehr geschrieben und ein Zitat von ihm gefunden, dass seine Einschätzung gegenüber dem Spiel einfängt. Tennis sei "die schönste Sportart, die es gibt und die anspruchsvollste". Mehr über Wallace und den Roman Infinite Jest, der ihn auf die Landkarte katapultierte, hat Wikipedia. Auch in diesem Buch spielt Tennis eine Rolle. Das Buch ist fast so unverdaulich wie Ulysses von James Joyce. Aber manche Leute haben sich durchgearbeitet und ihn in die Reihe der besten 100 in den USA geschriebenen Romane der letzten 80 Jahre aufgenommen. Wallace's Buch über den Wahlkampf von John McCain des Jahres 2000, in dem er gegen George W. Bush verlor, war das letzte Stück, das im Juni publiziert wurde. Es war der Reprint eines Artikels für Rolling Stone von damals. Den Text hatte er nicht geändert, wohl aber seine Ansicht von McCain.

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